Die Börsenwoche hatte einiges zu bieten: Der Corona-erkrankte US-Präsident Donald Trump kehrte nach kurzem Krankenhaus-Aufenthalt ins Weisse Haus zurück. Dies beruhigte die Börsen so lange, bis Trump über das neue Corona-Hilfspaket zu twittern begann. Seine Ablehnung einer Verabschiedung vor den Wahlen im November stürzte die Börsen am Dienstag auf Talfahrt.

Kurz darauf beruhigten sich die Gemüter wieder und damit stiegen die Aktienkurse in einem volatilen Marktumfeld weltweit mehrheitlich wieder an. Dies hat zur Folge, dass der Swiss Market Index (SMI) auf Wochensicht derzeit mit 0,5 Prozent trotz eines turbulenten Wochenbeginns im Plus steht. Der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) performte mit plus 0,4 Prozent auf einem ähnlichen Niveau.

Auffällig unter den SMI-Titeln ist die gute Performance des Zementherstellers LarfargaHolcim. Dessen Aktien legen 4,6 Prozent zu. Dies kommt nicht ungefähr: Sind doch die Megatrends Bevölkerungswachstum und Urbanisierung wichtigste Nachfragetreiber für den Konzern.

Auf der anderen Seite kommt der Aktie von LafargeHolcim zugute, dass diese von den Analysten sehr positiv beurteilt werden. Von den Bloomberg befragten Analysten hat niemand ein „Sell“-Rating abgegeben. Das durchschnittliche Kursziel beträgt dabei 51,54 Franken, was einem Aufwärtspotenzial von 17,5 Prozent entspricht.

Performance des SMI auf Wochensicht (Quelle: cash.ch).

Und die beiden Grossbanken Credit Suisse (+4,8 Prozent) und UBS (+3,7 Prozent) können den guten Lauf aus der Vorwoche aufrechterhalten. Den beiden Geldhäusern kommt kurz vor ihrer Präsentation der Zahlen zum dritten Quartal viel Vertrauen entgegen. Man darf sich getrost fragen, ob dies gerechtfertigt ist, gehen Analysten bei den US-Grossbanken doch von einem Gewinneinbruch von bis zu 60 Prozent aus (cash.ch hat hier darüber berichtet).

Als grösster Verlierer der abgelaufenen Handelswoche zeigt sich der Pharmazuliefer Lonza. Dessen Aktien verloren 2,5 Prozent. Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass die US-Grossbank Goldman Sachs den Daumen für die Aktien senkt. Das neue Kursziel der US-Bank beläuft sich auf 535 Franken bei einem "Neutral"-Rating. Die Begründung: Die Amerikaner halten es für unwahrscheinlich, dass Lonza die diesjährigen Umsatz- und Gewinnvorgaben erhöhen wird.

Der grosse Verlierer unter den SPI-Titeln war das Biotech-Unternehmen Santhera Pharmaceuticals. Die Aktien verlieren wegen der Bekanntgabe, dass das Unternehmen bei ihrem Medikament-Kandidaten Puldysa die Reissleine zieht, auf Wochensicht 33,6 Prozent. Santhera bleibt nun der Medikament-Kandidat Vamorolone, dessen Umsatzpotenzial auf mehr als 500 Millionen Franken geschätzt wird.

Performance des SPI auf Wochensicht (Quelle: cash.ch).

Unter den Verlierern ist auch ein weitere Biotech-Bude: Die Pennystock-Aktien von Relief Therapeutics verlieren 6,3 Prozent. Das Biotechunternehmen Relief Therapeutics muss eine Busse in Höhe von 12'000 Franken wegen Verletzungen der Regelmeldepflichten und des Kotierungsreglements zahlen. Und die Bekanntgabe eines neuen Finanzchef brachte nicht die notwendigen positiven Impulse.

Positiv überraschen die Aktien des Autozulieferers Autoneum mit einem Plus von 15,5 Prozent. Innerhalb von 3 Monaten gewinnen die Aktien sogar 31,2 Prozent an Wert. Dem Industrieunternehmen kommt sicherlich zugute, dass der Tiefpunkt in der Autobranche durchschritten ist – insbesondere der Automarkt in China hat sich normalisiert. 

ManuelBoeck
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