Chinas behördliches Vorgehen gegen den Technologiesektor könnte sich fortsetzen. Trotzdem glaubt die US-Grossbank Morgan Stanley, dass es sich lohnen könnte, in den nächsten 12 bis 18 Monaten in chinesische Internet-Aktien zu investieren. 

Die von Peking verschärften Vorschriften zielten bisher auf Bereiche wie monopolistische Praktiken, die Nutzung von Daten sowie soziale Missstände, einschliesslich Online-Sucht. Grosse chinesische Tech-Unternehmen wie Alibaba, Tencent und Didi waren am stärksten betroffen – deren Aktienkurse brachen nach den Regulierungsmassnahmen geradezu ein. 

Zwar könnten die Unternehmensgewinne in den kommenden Jahren gedämpft werden, wie CNBC Morgan Stanley zitiert. Die meisten "Worst-Case-Szenarien" schienen jedoch in den Aktienkursen berücksichtigt worden zu sein, fügte die Bank hinzu. Folgende China-Tech-Aktien empfiehlt die US-Grossbank. 

Tencent

Laut Morgan Stanley hat sich der Tech-Gigant in der Regulierungswelle als widerstandsfähig erwiesen. Zudem seien die Auswirkungen der Spielzeitbeschränkungen für Minderjährige geringer als befürchtet gewesen. Tencents Investitionen in Business Service und Cloud-Infrastruktur werden in Zukunft noch viel Geld in die Kassen spülen, so die Bank.

Pinduoduo 

Das Lebensmittelgeschäft des E-Commerce-Unternehmens ist schneller gewachsen, als erwartet. Das Wachstum könnte sich nach der Covid-19-Pandemie fortsetzen, glaubt Morgan Stanley. Allerdings: Ein strengeres regulatorisches Umfeld könnte die Margen belasten, fügt die Bank hinzu.    

Meituan

Die Investmentbank schätzt das Unternehmen aufgrund seiner Führungsposition in seinem Kerngeschäft, vor allem der Lebensmittellieferung. Ausserdem sorgten seine Bemühungen, in neue Bereiche wie den Lebensmittelhandel zu expandieren, für Wachstumphantasien, so Morgan Stanley. Die Bank warnt jedoch, dass ein potenzieller Anstieg der Kosten für Fahrer die langfristige Rentabilität des Essenslieferanten beeinträchtigen könnte.

JD.com

Der E-Commerce-Riese werde vom schnellen Wachstum des Online-Verkaufs von Konsumgütern in China profitieren, glaubt Morgan Stanley. Zu dem sei JD.com weniger regulatorischen Risiken in Bezug auf Kartellrecht, Datensicherheit und Sozialversicherungsleistungen für Arbeitnehmer ausgesetzt, so die Bank.  

NetEase

Chinas Regierung hat zuletzt die Zeit für Gaming für Minderjährige stark eingeschränkt. Dass diese Beschränkungen auch auf Erwachsene ausgeweitet werden, sei sehr unwahrscheinlich, glaubt Morgan Stanley. Das dürfte den Druck auf das Spieleunternehmen begrenzen, glaubt die Bank. Die Analysten fügen ausserdem hinzu, dass NetEase "sein stärkstes Spieleangebot seit drei Jahren" auf den Markt bringen wird, was der Aktie Auftrieb geben werde.