Zur Rose hat in Aussicht gestellt, die Gewinnschwelle schon 2023 zu erreichen. Ausserdem seien keine neuen Kapitalerhöhungen für das operative Geschäft nötig. Die Aktie schloss am Donnerstag wegen dieser Nachrichten um 9 Prozent höher bei 59,85 Franken. Im Vormittagshandel am Freitag notieren die Valoren kurz nach 10 Uhr leicht höher, nachdem sie zunächst gefallen waren. 

Die Bank Berenberg aber senkt nach den neuesten Informationen von der E-Commerce-Apotheke ihr bisheriges Kursziel von 135 auf 70 Franken und bestätigt ein "Hold"-Rating. Zur Rose sei für das Erreichen des Gewinnziels 2023 bereit, Marktanteile aufzugeben, schreibt Analyst Gerhard Orgonas. Die Gewinnsteigerungspläne seien forciert worden, weil der Zugang zu den Kapitalmärkten schwieriger geworden sei. Der Analyst glaubt überdies, dass Zur Rose für kurzfristigen Investitionsbedarf und zur Refinanzierung einer Anleihe im nächsten Jahr 300 Millionen Franken benötigen werde.

Die Barclays-Bank hat das Kursziel von 68 auf 61 Franken gesenkt und stuft den Titel wie schon zuvor mit "Equal Weight" ein. Kurz vor der Ergebnisveröffentlichung durch Zur Rose am Donnerstag war das Kursziel bereits gesenkt worden, und zwar von 166 Franken. 

Analyst Otto Sieber glaubt, dass das Ebitda-Breakeven-Ziel 2023 durch Kostensenkungen erreicht werden soll. Die Umsatzprognose bis 2014 senkt der Experte um bis zu 18 Prozent, denn das Kundenwachstum dürfte wegen Preiserhöhungen und niedrigeren Marketingausgaben gebremst werden. 

Warburg Research ist optimistischer. Das Kursziel von 149 Franken suggeriert mehr als eine Verdoppelung des Kurses. Davor hatte es bei 154 Franken gelegen. Warburg empfiehlt zur Rose zum Kauf. Während Warburg wie auch andere Finanzgesellschaften in den vorgelegten Zahlen keine Überraschung sehen, weist Analyst Michael Heider auf die Gewinnprognosen des Zur-Rose-Managements hin. Die Zuversicht sollte ein Trigger für den Aktienkurs sein. 

(cash)