Wachstumsaktien stellen momentan für viele Anleger inflationsbedingt ein Risiko dar und können momentan die hohen Erwartungen vergangener Jahre nicht mehr erfüllen. Dies ist auch am US-Tech-Index Nasdaq sichtbar, der allein im April 13 Prozent verloren und so die schlechteste Monats-Performance seit 2008 ausgewiesen hat. 

Das UBS Chief Investment Office um Vermögensverwaltungs-Anlagechef Mark Haefele, setzt bei aktuellen Empfehlungen stärker auf Value-Aktien. Gerade in Zeiten von Inflation und steigenden Zinsen würden diese die bessere Wahl darstellen. So weist die UBS auch darauf hin, dass seit fast vier Jahrzehnten Value-Aktien während allgemeiner Preissteigerungen eine bessere Performance als Wachstums-Aktien aufweisen konnten. Seit 1975 hätten Value-Aktien zu jedem Zeitpunkt Wachstums-Aktien überholt, wenn die Teuerung über 3 Prozent betragen habe. 

Gesundheitswesen und Dividenden als Chance

Doch in welchen Sektoren sollte man dabei investieren? Die Bank empfiehlt ein aktives Engagement bei so genannten Value-Faktoren wie Dividenden, Ertragskraft und starke Cashflows. Die UBS empfiehlt während dieser turbulenten Zeiten, bei defensiven Aktien auf das Gesundheitswesen und auf essentielle Konsumgüter zu setzen. Diese beiden Bereiche sind aus Sicht der UBS weniger den Kursschwankungen ausgesetzt, die durch die aktuellen globalen Ereignisse ausgelöst werden.

Das UBS-CIO-Office gibt Gesundheits- und Konsumwerten insbesondere den Verzug gegenüber Versorgern und Immobilien-Aktien.

Bei zyklischen Aktien setzt die UBS spezifisch auf den Energiesektor. Vom Informations- und Kommunikationssektor sieht die Bank jedoch zur Zeit ab. Wachstums-Aktien dieser Art würden aufgrund der aktuellen Entwicklungen unter einer hohen Volatilität und unter den steigenden Anleiherenditen leiden. Am Montag knackten die Renditen 10-jähiger US-Staatsanleihen erstmals seit 2018 die Marke von 3 Prozent. 

Die UBS hält auch Empfehlungen für regionale Investments bereit: Da vor allem Grossbritannien und Australien nur wenig im IT-Sektor, dafür jedoch umso mehr im Gesundheitswesen und Energiebereich zu bieten haben, setzt die UBS, ihren eigenen Empfehlungen entsprechend, auch vermehrt auf diese Länder. Die Börse in London etwa hat im schwierigen Börsenmonat April um 1 Prozent zugelegt und steht seit Jahresbeginn um 5,8 Prozent im Plus.

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