Die Unterschiede zwischen den Unternehmen bewirkten jedoch grosse Diskrepanzen bei den Bewertungen. Deshalb ist auch nach den kräftigen Kursgewinnen noch Einiges an Wertreserven übrig.

In einer Ecke der Branche - Unternehmen, die grosse Waldflächen besitzen - sehen Analysten nur noch wenig Aufwärtspotenzial. Nach der 39-Prozent-Rally des "Bloomberg Europe Paper & Forest Products Index" werden die schwedischen Unternehmen Holmen und Svenska Cellulosa zu mehr als dem 30-fachen der nächstjährig erwarteten Gewinne (KGV) gehandelt. In den letzten zehn Jahren lag das mittlere KGV bei unter 20. Analysten prognostizieren auf Basis der durchschnittlichen Kursziele für das nächste Jahr Aufschläge von nur 2 bzw. 1 Prozent.

Während diese Aktien historisch gesehen mit einem Aufschlag gegenüber dem Rest der Branche gehandelt werden, ist die Bewertung in letzter Zeit in die Höhe geschnellt. Laut Alexander Berglund, Analyst bei der Bank of America, sind Waldgrundstücke bei Anlegern gefragt, die einen "immerwährenden realen Vermögenswert" suchen, sowie bei Anlegern mit einem ESG-Fokus, die auf Nachhaltigkeit achten

"Wenn man sich die Erträge ansieht, sehen (Forst-)Aktien natürlich sehr, sehr teuer aus, im Vergleich zu so ziemlich jedem anderen Unternehmen", sagt Analyst Lars Kjellberg von Credit Suisse. "Aber hier geht es nicht um die Erträge, sondern um die Vermögenswerte und potenziell um erneuerbare Energien: Das ist es, was wirklich hinter dem Aktienkurs steht", fügt er hinzu und verweist auf die Möglichkeit, Windkraftanlagen auf Waldflächen zu bauen.

Papier, Karton und Verpackungen: Die günstigeren Aktien des Sektors

Anders sieht es bei einigen der günstigeren Aktien des Sektors aus - dem finnischen Papierhersteller Stora Enso, dem österreichischen Kartonhersteller Mayr-Melnhof Karton und dem irischen Verpackungsunternehmen Smurfit Kappa - wo die Bewertungen unter dem 15-fachen des Gewinns liegen und Analysten Aktiengewinne von 12 bis 19 Prozent vorhersagen. Der Sektor wurde in der vergangenen Woche sogar noch billiger, da die Aktienkurse zurückgingen, wobei der Bloomberg-Index am Mittwoch so stark wie seit fast zwei Monaten nicht mehr fiel.

Der CEO von Smurfit Kappa sagte letzten Monat, die Bedingungen in der Branche seien so gut, wie sie es seiner Erfahrung nach nur sein könnten. Für Jefferies übersteigt die Preissetzungs-Kraft die Kosteninflation in der Branche. Das Analysehaus empfiehlt die Aktie von Smurfit Kappa zum Kauf.

Laut Chi Chan, einem Vermögensverwalter bei Federated Hermes in London, wird das unterstützende Umfeld wahrscheinlich noch einige Zeit bestehen bleiben. "Der Papierverpackungssektor hat sich während der Pandemie sehr gut entwickelt, da die Preise in der Branche günstig waren und die Nachfrage durch die Zunahme des Online-Shoppings während der Pandemie sehr hoch war", resümiert er. "Die Recyclingfähigkeit von Papier bedeutet auch, dass es immer beliebter wird, da Verbraucher und Unternehmen versuchen, nachhaltiger zu werden."

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(Bloomberg)