Beobachter verweisen auf einen Bericht des Fachjournals "Apotheke adhoc", wonach die Einführung elektronischer Medikamentenrezepte in Deutschland nur langsam anlaufe und die Einhaltung des ursprünglichen Zeitplans fraglich sei. Noch bis zum Mittag hatte das Interview von Zur-Rose-Chef Walter Oberhänsli mit cash.ch (siehe hier) den Valoren der Versandapotheke kräftige Kursavancen beschert.

Um 13.09 Uhr verlieren Zur Rose Namen nun aber 3,8 Prozent auf ein Tagestief von 378 Franken, im Tageshoch waren sie bis 412,50 Fr. gestiegen. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert um 0,2 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag.

Wie das Fachjournal "Apotheke adhoc" schreibt, hakt es bei der geplanten Einführung elektronischer Medikamentenrezepte in Deutschland gewaltig. Die Pilotphase starte am 1. Juli mit bloss einer Praxis, einer Apotheke und einem einzigen Patienten, so der Autor Alexander Müller. Den ihm vorliegenden Informationen zufolge soll es ab Mitte Juli dann zwar etwas mehr Vielfalt geben. Dennoch lässt er im Bericht durchblicken, dass der weitere Zeitplan auf sehr tönernen Füssen steht.

Es ist nicht der erste kritische Artikel. Schon Anfang Mai berichtete "Apotheke adhoc", dass elektronische Medikamentenrezepte entgegen den ursprünglichen Erwartungen in der zweiten Jahreshälfte wohl noch nicht deutschlandweit eingeführt werden.

Kosteten die Aktien von Zur Rose Mitte Februar in der Spitze noch 514 Franken, gingen sie wenige Monate später für keine 260 Franken mehr um. Seither konnten sich die Papiere der Versandapotheke kontinuierlich erholen.

Auf dem aktuellen Stand errechnet sich ein ansehnliches Plus von rund 34 Prozent seit Jahresanfang.

(AWP/cash)