Die Credit Suisse vollzieht bei Adecco eine Kehrtwende. Die Grossbank stuft die Aktie des Stellenvermittlers von "Outperform" auf "Underperform" herunter. Gleichzeitig streicht sie das Kursziel auf 48 (zuvor 65) Franken zusammen. Aus der im September bei Kursen um 52 Franken ausgesprochenen Kaufempfehlung wird damit eine Verkaufsempfehlung.

Doch nicht nur für die Aktie von Adecco trifft am frühen Montagmorgen eine Verkaufsempfehlung ein. Morgan Stanley stuft jene des schweizerisch-schwedischen Industriekonzerns ABB aus denselben Gründen von "Equal-weight" auf "Underweight" herunter. Als Kursziel nennt die US-Investmentbank neuerdings 19 (zuvor 24) Franken.

Sowohl der Stellenvermittler als auch der Industriekonzern sind in Zürich niedergelassen. Doch noch etwas Weiteres haben diese zwei Unternehmen gemeinsam: Bei beiden gilt das Tagesgeschäft als höchst konjunkturabhängig.

Da liegt es geradezu auf der Hand, dass der Coronavirus-Ausbruch und dessen wirtschaftliche Folgen zumindest vorübergehend Bremsspuren im Tagesgeschäft hinterlassen werden. Die Aktien von Adecco und ABB büssten deswegen alleine vergangene Woche rund 12 Prozent an Kurswert ein.

Weitere Herunterstufungen könnten folgen

Die Credit Suisse begründet ihre Verkaufsempfehlung für die Adecco-Aktie neben den Gefahren der zunehmenden Automatisierung denn auch mit dem kurzfristig deutlich herausfordernden Branchenumfeld. Und bei ABB warnt Morgan Stanley vor einer verhalteneren Auftragslage und damit verbunden vor einem Verfehlen der erst vor wenigen Wochen kommunizierten Jahresvorgaben.

Beobachtern zufolge könnte es nicht bei diesen beiden Verkaufsempfehlungen bleiben. Sie glauben vielmehr, dass über die nächsten Tage und Wochen weitere Herunterstufungen für konjunkturabhängige SMI-Aktien eintreffen werden. Denn die Gewinnerwartungen der Analysten für Unternehmen wie etwa die Luxusgüterkonzerne Swatch Group und Richemont oder die Bauzulieferer Sika und Geberit seien noch immer zu hoch angesetzt und bedürften einer Anpassung nach unten, so heisst es weiter. Deshalb sehen einige dieser Beobachter in den beiden Verkaufsempfehlungen vom frühen Montagmorgen erst den Beginn einer regelrechten Welle an Herunterstufungen.