"Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen." Dieses viel zitierte Bonmot ist mit Blick auf die Aktienmärkte aktueller denn je. Denn: Ziemlich genau seit der Wahl Donald Trumps als neuen US-Präsidenten am 8. November 2016 geht es mit den wichtigsten Börsen weltweit aufwärts. Und niemand weiss genau, wie lange das noch so weiter gehen wird.

Auch die Schweiz ist von Anstieg nicht ausgenommen: Der Swiss Market Index (SMI) hat nach zwei Negativ-Jahren seit Anfang November bereits 14 Prozent an Boden gutmachen können und ist derzeit mit 8670 Punkten so hoch wie seit über 13 Monaten nicht mehr.

Mehrheit der Leser sieht keinen unmittelbaren Crash

Wie geht es mit dem SMI weiter? In einer aktuellen cash-Umfrage, mit über 3000 Teilnehmern, sehen nur 13 Prozent den SMI bis Mitte Jahr um über 10 Prozent fallen. 19 Prozent sehen ihn leicht tiefer.

Die meisten cash-Leser sind positiver eingestellt: Ein Drittel aller Umfrage-Teilnehmer glauben bis Jahresmitte an einen leicht höheren Schweizer Leitindex, während jeder Zehnte gar einen Anstieg von über 10 Prozent prophezeit. Unverändert sehen die Börse die restlichen 26 Prozent. Hier das exakte Umfrage-Ergebnis:

Wo steht der Swiss Market Index Mitte Jahr?

Umfrage auf cash.ch, Stand 16.3.2017

Die cash-Leser zeigen sich also im grossen und ganzen verhalten optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklung am Schweizer Aktienmarkt. Auch cash-Guru Alfred Herbert traut dem SMI bei guten Fundamentaldaten ein Überschreiten der 9000-Punkte-Marke zu (siehe cash-Börsen-Talk vom 24. Februar).

Für die Optimisten spricht, dass die allgemeine Stimmung in den USA und in Europa sich langsam aufhellt, wovon auch die Börse profitieren könnte. Ausserdem sind die Anlagealternativen zu Aktien im tiefen Zinsumfeld noch immer sehr beschränkt. Anlegern bleibt so fast nichts anderes übrig, als weiter auf Aktien zu setzen. Und US-Präsident Donald Trump plant noch Steuersenkungen, Deregulierungen und Investitionen, die für einen weiteren Schub an den Aktienmärkten sorgen könnten.

Kritische Stimmen werden lauter

Auf der andreren Seite häufen sich die Stimmen, die einen grossen Knall vorhersagen. So etwa die US-Beratungsfirma 720 Global, welche die aktuelle Lage gar als noch gefährlicher als die Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende einstuft (cash berichtete). Und Nobelpreisträger Robert Shiller warnt vor einem Börsen-Crash, da die Märkte überteuert seien.

Auch die Risiken sind nicht zu unterschätzen: In Europa stehen noch einige wichtige Wahlen an. Etwa in Frankreich oder in Deutschland. Das könnte zu Verwerfungen an den Märkten führen. Darüber hinaus entwickelt sich die Börse überproportional zu den Unternehmensgewinnen. Das deutet auf eine Blase hin. Und in der Schweiz ist die Frankenstärke noch immer nicht überwunden, was weiter am Gewinn der hiesigen Firmen nagt.

Ob es nun hoch oder runter gehen wird, eins ist sicher: Gründe, weshalb es so gekommen ist, werden die Experten im Nachhinein problemlos liefern können. Hingegen sind Aussagen die Zukunft betreffen, wie eingangs erwähnt, weitaus schwieriger.