Zuletzt ging alles ziemlich schnell: Keinen Monat ist es her, dass der Zughersteller Stadler Rail die Öffentlichkeit über die Börsenpläne informierte. Am Freitag um 9 Uhr wurde die Aktie nun erstmals gehandelt. Geht es nach Patron Peter Spuhler, soll sie zur "Volksaktie" werden. 

Wie aus Bankenkreisen zu vernehmen ist, haben viele Anleger allerdings nur einen eher überblickbaren Teil der gezeichneten Aktien zugeteilt erhalten. Einige Quellen bezeichnen die sogenannte Zuteilungsquote sogar als enttäuschend. Von Zuteilungen von gerademal 4 bis 8 Prozent der gezeichneten Stückzahl ist vereinzelt die Rede.

Ausgabepreis am oberen Ende der eingeengten Preisspanne

Mit anderen Worten: Die Anleger sind gezwungen, über den offenen Markt Aktien zuzukaufen. Das machen sie an der Schweizer Börse SIX denn auch zu Hauf. Bereits im Vormittagshandel gewann die Aktie von Stadler Rail kräftige 10,5 Prozent auf 42 Franken.

Und das, obwohl der Ausgabepreis mit 38 Franken im oberen Bereich der Preisspanne liegt. Diese war zunächst mit 33 bis 41 Franken angegeben und später wegen der grossen Nachfrage auf 36 bis 39 Franken eingeengt worden.

Auf Basis des Ausgabepreises errechnet sich eine Börsenkapitalisierung von 3,8 Milliarden Franken für den Zughersteller. Das liegt zwar im Rahmen der im Vorfeld in Bankenkreisen herumgereichten 3,7 bis 4,3 Milliarden Franken, gleichzeitig aber weit über den 2 bis 2,5 Milliarden Franken, welche die VP Bank für angemessen hält.

Analysten werden wohl erst in wenigen Wochen konkret

Während das Unternehmen selber mittelfristig von einem Jahresumsatz von rund 4 Milliarden Franken und einer operativen Marge (EBIT) von 8 bis 9 Prozent ausgeht, sind die Analysten der VP Bank etwas vorsichtiger. Sie gehen bei ihrer Unternehmensbewertung vielmehr von einer operativen Marge zwischen 7,5 und 8,5 Prozent aus.

Wie es im hiesigen Berufshandel weiter heisst, dürfte es dauern, bis sich weitere Bankenanalysten zur Stadler-Rail-Aktie äussern. Mit ersten konkreten Empfehlungen sei wohl erst nach Ablauf der sogenannten Blackout-Period in wenigen Wochen zu rechnen.

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