Die Aktie von Alcon steigt am Dienstag im frühen Handel bis 2,1 Prozent auf 68,62 Franken. Der Titel ist damit die einzige Aktie, die im Swiss Market Index deutlich zulegen kann. Der SMI sinkt 0,5 Prozent.

Der auf Augenbehandlungen spezialisierte und an der Schweizer Börse kotierte US-schweizerische Konzern steigerte den Umsatz von Oktober bis Dezember um 1 Prozent auf 2,16 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am späten Montagabend mitteilte. Dabei hat sich auch die Profitabilität klar verbessert: Die operative Kernmarge nahm um 0,6 Prozentpunkte auf 18,2 Prozent zu. Im Gesamtjahr 2022 wuchs der Umsatz der früheren Novartis-Tochter um 5 Prozent auf 8,65 Milliarden Dollar. Zuletzt hatte Alcon einen Wert von 8,5 bis 8,7 Milliarden in Aussicht gestellt.

Unter dem Strich schrieb Alcon nach deutlich höheren Gewinnsteuern einen Reingewinn von 335 Millionen US-Dollar, nach einem Überschuss von 376 Millionen im Jahr zuvor. Den Kerngewinn je Aktie beziffert Alcon auf 2,24 US-Dollar. Trotz etwas tieferem Gewinn sollen die Aktionärinnen und Aktionäre eine höhere Ausschüttung erhalten. An sie will der Konzern eine um einen auf 21 Rappen erhöhte Dividende auszahlen.

Mit dem letztjährigen Ergebnis schrammt das Unternehmen zwar an den Analystenschätzungen vorbei. Insbesondere von der Margenentwicklung hatte man sich schlichtweg mehr erhofft. Allerdings dürften die Finanzziele für dieses Jahr steigende Gewinnerwartungen nach sich ziehen. Das wiederum spricht zumindest für etwas höhere Kurse.  

Analysten zufolge bleibt auch die Umsatzentwicklung auf das vierte Quartal bezogen zwar etwas hinter den Erwartungen zurück. Vor dem Hintergrund des schwierigen Umfelds habe sich das Unternehmen jedoch wacker geschlagen. Das gelte sowohl für den Geschäftsbereich Surgical als auch für Vision Care. Entgegen anders lautenden Erwartungen wird die Dividende im Jahresvergleich nur leicht erhöht. Wie Analysten begegnen, sei die Dividendenrendite für ein Wachstumsunternehmen aber sowieso nur von untergeordneter Bedeutung.  

Für Graham Doyle von der UBS sind die diesjährigen Finanzziele der eigentliche Lichtblick. Darauf abgestützt rechnet der Analyst auf Stufe EBIT zumindest mit leicht steigenden Konsensschätzungen. Seines Erachtens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die bis Ende 2025 definierten Mittelfristziele erreicht werden. Er fühlt sich in seiner Kaufempfehlung für die Aktien bestärkt.  

Die Valoren von Alcon hatten in den Wochen vor der Ergebnisveröffentlichung einen eher schweren Stand. Händler machen unter anderem die gestiegenen Zinsen für die Kursverluste verantwortlich, gelten diese doch als Gift für Wachstumsaktien wie jene von Alcon.  

Seit Jahresbeginn hat die Aktie 6 Prozent zugelegt, das entspricht etwa der Entwicklung des SMI.

(AWP/cash)