Die Aktie von Kühne+Nagel sinkt am Freitag bis 2 Prozent auf 221 Franken und ist zuletzt kaum verändert bei 226 Franken. Die Aktie steht derzeit nahe einem 16-Monats-Tief. Im September 2021 kostete der Titel noch 365 Franken.

Die Bank of America senkte im Rahmen einer Branchenstudie das Rating für Kühne+Nagel auf "Underperform" von "Neutral" und reduzierte das Kursziel auf 200 von 320 Franken. Die Analysten rechnen für die Fracht- und Logistikbranche ab 2023 mit einer Normalisierung auf ein tieferes Niveau. Kühne+Nagel sehen sie dabei stärker betroffen als etwa das Transport- und Logistikunternehmen DSV, da bei Kühne+Nagel die Seefracht zuletzt auf ein deutliche höheres Niveau gestiegen sei als beim dänischen Konkurrenten. Entsprechend rechnen Experten für Kühne+Nagel in den Jahren 2023 und 2024 mit einem deutlicheren Rückgang als bei DSV.

JPMorgan erhöhte indes das Kursziel für Kühne+Nagel auf 278 von 269 Franken und beliess die Einstufung auf "Neutral". Generell gehen die Experten von einer stabilen Entwicklung gegenüber dem ersten Quartal aus. Für Kühne+Nagel gehen sie zudem von recht stabilen Volumen und Stückmargen aus. Das Unternehmen gebe zwar keine formale Prognose ab, sie glaubten aber, dass der Gewinn 2022 deutlich über dem Niveau von 2021 liegen werde, so die Analysten.

Ein Verwaltungsrat von Kühne+Nagel hat derweil das 16-Monats-Tief dazu genutzt, um am 28. Juni auf private Rechnung 4500 Kühne-Aktien im Wert von 1,027 Millionen Franken zu kaufen, wie der Website der SIX Exchange Regulation zu entnehmen ist.

Kühne+Nagel gibt am 25. Juli den Startschuss für die Branche in die Berichtssaison zum zweiten Quartal.

(cash/AWP)