Es läuft ganz gut für das Pharmaunternehmen Basilea: Insbesondere das Antimykotikum Cresemba verkauft sich gut. Davon zeugt eine weitere Meilensteinzahlung seitens des Vertriebspartners Pfizer über 10 Millionen Dollar. Und auch der nicht unumstrittene weil teure Vorstoss ins Geschäft mit Krebsmedikamenten war zuletzt von Erfolgen gekrönt, selbst wenn es noch kein Wirkstoff bis zur Marktreife geschafft hat.

Aktie für die Banken ein Kauf

An der Börse bleibt Basilea allerdings ein Mauerblümchen. Bevor die Aktie rund um die Meilensteinzahlung Boden gutmachen konnte, notierte sie mit 36,60 Franken auf dem tiefsten Stand seit dem pandemiebedingten Kurseinbruch vom März 2020. Alleine seit Jahresbeginn errechnet sich ein sattes Minus von 23 Prozent. Zum Vergleich: Der Swiss Performance Index (SPI) konnte in derselben Bemessungsspanne um knapp 21 Prozent zulegen.

Die schleppende Kursentwicklung überrascht auch deshalb, weil sich kaum eine Bank finden lässt, die die Basilea-Aktie nicht zum Kauf anpreist. Die Credit Suisse führt sogar ein Kursziel von 80 Franken ins Feld, was aus heutiger Sicht nahezu einer Kursverdoppelung gleichkäme. Die Grossbank stützt sich dabei auf den rechnerischen Nettobarwert der beiden wichtigsten Medikamente Ceftobiprol und Cresemba ab. Neuerdings lässt sie auch erste Umsätze für das einst einlizenzierte Krebsmittel Derazantinib in ihr Bewertungsmodell mit einfliessen.

Schwierig zu durchschauendes Geschäftsmodell

Kepler Cheuvreux und Research Partners haben zwar ebenfalls eine Kaufempfehlung für die Aktie ausstehend, sind mit Kurszielen von 67 und 59 Franken jedoch etwas zurückhaltender als die Credit Suisse.

Gar auf einen fairen Aktienkurs von 91 Franken kommt Bryan Garnier. Der Broker geht davon aus, dass das Antimykotikum Cresemba in Kürze auch Japan erobert. Dies nach einem entsprechenden Zulassungsantrag durch den dortigen Vertriebspartner Asahi Kasei im Sommer.

Und genau dort dürfte der Grund für die schleppende Aktienkursentwicklung liegen: Angesichts der vielen Vertriebspartnerschaften ist das Geschäftsmodell von Basilea nur schwer durchschaubar – und das nicht nur für den Laien.

Unklare Rolle der UBS als Grossaktionärin

Ein weiterer Grund könnte sein, dass sich ausländische Leerverkäufer am Bein des Basler Pharmaunternehmens festgebissen haben. Erhebungen der Beratungsfirma IHS Markit zufolge mussten Mitte November 18 Prozent sämtlicher ausstehender Titel für Leerverkäufe herhalten. Das macht Basilea zur am zweithäufigsten leerverkauften Aktie der Schweiz.

Hinzu kommt, dass unzählige Call- und Put-Warrants auf die Basilea-Aktie zu haben sind. Unter anderem wird der UBS nachgesagt, ein grösseres Derivat-Konstrukt errichtet zu haben. Davon zeugen zumindest die fast täglich bei der SIX eintreffenden Beteiligungsmeldungen. Ob die Grossbank auf eigene Rechnung oder auf die von Kunden handelt, ist nicht bekannt. In Händlerkreisen spricht man aber davon, dass die Basilea-Aktie "ziemlich verfixt" sei und deshalb nicht vom Fleck komme.