Der Swiss Market Index, das ist seit 11 Handelstagen eine kleine Erfolgsstory. Rund 6 Prozent konnte der Schweizer Leitindex in dieser Periode zulegen. Mit über 8200 Punkten steht das Schweizer Börsenbarometer auf einem neuen Fünf-Monats-Hoch.

"Die Grundstimmung ist wesentlich freundlicher als auch schon. Auch ich bin deutlich positiver gestimmt über den weiteren Börsenverlauf", sagt cash-Guru Alfred Herbert im cash-Börsen-Talk. Und: "Es spricht einiges für eine Jahresendrally". Das ist ein Sinneswandel: In den letzten Ausgaben der Video-Sendung war Herbert deutlich skeptischer über den Verlauf der Börsen.

Tatsächlich sorgen die temporäre Lösung des US-Steuerstreits, die Hoffung auf eine weiterhin lockere Geldpolitik und gute Firmenabschlüsse derzeit für eine gute Stimmung unter den Investoren. So haben zwei Drittel der Firmen im S&P 500, die ihre Drittquartalszahlen bislang vorgelegt haben, die Gewinnerwartungen übertroffen. 

"Die Gewinnausweise der Unternehmen sind allgemein besser als erwartet, es macht sich Optimismus breit", sagt Herbert. In der Schweiz ist ABB ein Beispiel dafür. Der Industriekonzern übertraf die Erwartungen der Analysten im dritten Quartal bei Gewinn und Umsatz deutlich.

Als Folge stieg die Aktie von ABB zum ersten mal seit über zwei Jahren deutlich über 23 Franken, nachdem der Aktie lange Zeit der Durchbruch bei 22 Franken nicht gelang. "Die Schallmauer von 22 Franken ist durchbrochen. Die Aktie ist klar in einem Aufwärtstrend", sagt Herbert. "ABB wird weiterhin gut beachtet sein."

Swisscom  im Höhenflug

Dies gelte auch für die Aktie von Swisscom, die in den letzten Wochen fast unbemerkt auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren stieg. Die Leute sähen, dass die Nullzinspolitik der Zentralbanken vielleicht noch Jahre dauere und für magere Zinserträge bei Bargeldern sorge, so Herbert. "Bei der Swisscom hingegen ist eine garantierte hohe Dividende da, und es ist egal, ob der Titel nun vier oder fünf Prozent rentiert. Es ist auf jeden Fall mehr, als der Kapitalmarkt hergibt."

Bei den kleineren Aktien setzt Herbert auf Schmolz+Bickenbach. Die Aktie des gebeutelten Stahlherstellers notierte nach der Kapitalerhöhung Ende des letzten Monats auf dem Niveau von unter einem Franken, der Titel hat sich seither aber erholt. Die Gründerfamilie des Unternehmens hält nach der Kapitalerhöhung rund 15 Prozent des Kapitals, Renova - die Beteiligungsgesellschaft von Viktor Vekselberg - rund 26 Prozent. Die beiden Parteien sind durch einen Aktionärsbindungsvertrag liiert.

Herbert vergleicht die Vorgänge bei Schmolz mit den Geschehnissen bei Oerlikon, als nach dem Einstieg von Vekselberg das Kapital ebenfalls erhöht wurde. "Bei der Aktie von Oerlikon sagte man nach den Kapitalerhöhungen auch, dies sei ein Penny-Stock. Heute ist sie ein Mehrfaches wert", so Herbert. "Ich bin überzeugt, dass sich die Aktie von Schmolz+Bickenbach in zwei bis drei Jahren verdoppeln wird."

Im cash-Börsen-Talk äussert sich Herbert auch zur Aktie zur Credit Suisse, zu Logitech und zu seiner kürzlich erfolgten dreiwöchigen Asienreise.