Seit Indien stärker um Investoren werbe, hätten viele Kunden ihre Aktivitäten aber von China nach Indien verschoben. Als Beschaffungsmarkt sei China für das Unternehmen wichtig. Taiwan sei aber wesentlich wichtiger.
Im Falle einer Eskalation des Taiwan-China-Konflikts brauche es im Idealfall eine Art Sollbruchstelle. «Wenn der Taiwan-China-Konflikt eskalieren würde, hätte das weitreichende ökonomische Folgen für die ganze Weltwirtschaft», erklärte er. «China für China» wird laut Bossard aus heutiger Sicht für das Unternehmen aber wichtig bleiben.
Die hiesigen Industriebetriebe sind nach Ansicht des Bossard-Chefs «ziemlich gut» aufgestellt. Um mit dem Ausland mithalten zu können, sei hierzulande schon früh viel automatisiert worden, erläuterte er. Nach seinem Gefühl fehlte es allerdings einigen Firmen an 'Drive', um zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen.
Vom Rückgang des Schweizer Einkaufsmanagerindex' im April zeigt sich Bossard überrascht. «Ich war erstaunt», meinte er dazu. Die Bewegung hänge auch damit zusammen, dass viele Firmen nach den Erfahrungen mit der Corona-bedingten Lieferkettenproblematik ihre Lager gut aufgefüllt hätten und nun erst einmal Vorräte abbauten. «Gleichzeitig haben sich viele Leute in der Pandemie mit Heimelektronik, Velos oder Gartengeräten eingedeckt und brauchen so rasch keinen Ersatz.»
Bossard geht indes davon aus, «dass sich die Lage auf das Jahresende hin weiter normalisieren wird.» Erfreulich sei zudem, dass sich der Franken wieder abgeschwächt habe.
(AWP)