Der Kurssturz bei der Silicon Valley Bank ist am Freitag nicht ausgestanden. Der Titel notiert vorbörslich 40 Prozent tiefer nach dem gestrigen Einbruch um 60 Prozent. Weiter Öl auf das Volatilitätsfeuer könnten die um 14.30 Uhr publizierten US-Arbeitsmarktdaten kippen. Ökonomen prognostizieren einen Anstieg der neue geschaffenen Stellen ausserhalb des Landwirtschaftssektors um 225'000 im Februar. 

Goldman Sachs erwartet eine Bewegung des S&P 500 Index wie folgt: Sollte die Zhl der neu geschaffenen Stellen wider erwarten sinken, so könnte der S&P 500 rund 1 Prozent hinzugewinnen. Ein Anstieg im Bereich von 200'000 neuen Stellen dürfte zu einem Verlust von 1 Prozent führen. Ein ähnlich hoher Anstieg wie im Januar, als die Zahl der neu geschaffenen Stellen über einer halben Million zunahm, könnte gar zu eine Rückgang um 3 Prozent führen, so die Investmentbanker. Ein hoher Zuwachs bei den Beschäftigten könnte die Fed veranlassen, noch stärker und schneller an der Zinsschraube zu drehen. 

Eine hohe Zahl an neu geschaffenen Stellen dürfte den Druck auf die Finanztitel hoch halten. Die Probleme bei der SVB Financial Group – einem kleinen technologieorientierten Kreditgeber – legen den potenziellen Schaden offen, den ein Regime aggressiver Zinserhöhungen für das Finanzsystem zu haben beginnt. 

"Die Fed hat jetzt sehr klare Beweise dafür, dass die Auswirkungen auf das Finanzsystem und die Wirtschaft da sind - die Zinserhöhungen beginnen zu beissen, sagte Mark Haefele, CIO bei UBS Wealth Management. 

Die Banken sitzen auf riesigen nicht realisierten Verlusten. Diese Papierverluste können zu einer Finanzierungslücke werden, wenn die Banken gezwungen sind, die Vermögenswerte zu verkaufen, um Einlagenabhebungen zu decken oder ihr Risiko für sinkende Anleihenpreise zu verringern. Für grosse Banken mit unterschiedlichen Vermögenswerten ist ein solcher Notverkauf und eine Finanzierungskrise ein geringes Risiko, wobei Strategen anmerken, dass die Situation der SVB wahrscheinlich nicht die der Kreditgeber im Kern des Finanzsystems widerspiegeln wird.

Die Geldmärkte hatten kürzlich Wetten zurückgefahren, dass sich die Fed bei ihrer Sitzung im März für eine Erhöhung um einen halben Punkt entscheiden würde, auf etwa eine gleiche Chance.

(cash/Bloomberg)