Die Verbraucherpreise stiegen nur noch um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist der kleinste Anstieg seit September 2021. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 3,5 Prozent gerechnet, nach einer Teuerungsrate von 4,0 Prozent zu Jahresbeginn.

Der Rückgang der Inflation öffne die Tür für Zinssenkungen, sagte Finanzminister Jeremy Hunt. Die Bank of England (BoE), die an diesem Donnerstag wieder über den Leitzins entscheidet, strebt allerdings einen nachhaltigen Rückgang der Inflation in Richtung ihres Ziels von zwei Prozent an. Sie hat sich mit aller Macht gegen den Preisauftrieb gestemmt und den Leitzins auf ein 16-Jahreshoch von 5,25 Prozent nach oben getrieben. Seit September 2023 hält sie ihn konstant hoch.

Die Zentralbank ist weiterhin besorgt, dass schnell steigende Löhne immer noch ein Risiko für den Inflationsausblick darstellen. So wird der britische Mindestlohn nächsten Monat um fast zehn Prozent steigen. Ökonomen rechnen in einer jüngst von Reuters erhobenen Umfrage mehrheitlich damit, dass die Leitzinsen erst im Sommer-Quartal gesenkt werden. Immerhin 40 Prozent der Befragten erwarten einen ersten Schritt allerdings bereits im zweiten Quartal.

(Reuters)