Im Januar erhöhte sich der Ausstoss im produzierenden Gewerbe um 0,6 Prozent zum Vormonat, wie aus den am Dienstag vorgelegten Daten des Statistikamts ONS hervorgeht. Ökonomen hatten hier nur mit plus 0,2 Prozent gerechnet. Allein in der Industrie ging es um 0,8 Prozent nach oben und damit erstmals seit sieben Monaten. Nimmt man jedoch die Daten von November bis Januar zusammen, ergibt sich ein Minus von 0,7 Prozent. "In den vergangenen drei Monaten blieb das Wachstum schwach", sagt ONS-Experte Rob Kent-Smith auch mit Blick auf die gesamte britische Wirtschaft.
Nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im Dezember legte das Bruttoinlandsprodukt im Januar um 0,5 Prozent zu und damit so stark wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Dennoch steuert die britische Wirtschaft 2019 auf das langsamste Wachstum seit rund zehn Jahren zu. Grund ist vor allem die Unsicherheit wegen des geplanten EU-Austritts der Briten zum 29. März. Die Zeit für Premierministerin Theresa May, einen geregelten Brexit sicherzustellen, wird immer knapper.
Kurz vor der geplanten Abstimmung über den Brexit-Vertrag im britischen Parlament einigten sich May und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zwar auf Zusicherungen zur strittigen Regelung für die Nordirland-Grenze. Ob damit das Unterhaus in London dem von May und der EU ausgehandelten Austrittsvertrag zustimmt, ist jedoch weiter offen.
(Reuters)