Die Aktie von Basilea konnte in den letzten Tagen zwar Boden gutmachen. Allerdings fristet das kleine Pharmaunternehmen aus Basel an der Börse auch weiterhin ein Mauerblümchen-Dasein. Mit Kursen von knapp 35 Franken notiert die Aktie nur wenige Franken über ihrem langjährigen Tiefstand vom September 2011.

Steigt der Aktienkurs auf 64 Franken?

Für Kepler Cheuvreux ist dieses Kurs- und Stimmungstief allerdings völlig unverständlich. Der Broker traut dem Pharmaunternehmen ab dem kommenden Jahr nun endlich erstmals schwarze Zahlen zu, nachdem die Aktionärinnen und Aktionäre diesbezüglich in der Vergangenheit immer wieder auf später vertröstet wurden. Besser noch: Der zuständige Analyst erhöht seine nächstjährigen Gewinnerwartungen um mehr als 50 Prozent auf 2,82 Franken je Aktie. Für 2024 geht er gar von 6,08 Franken je Aktie aus, die bei Basilea unter dem Strich hängenbleiben sollten.

Darauf abgestützt errechnet der Analyst für die Basilea-Aktie ein Kursziel von 64 Franken, was aus heutiger Sicht fast einer Kursverdoppelung gleichkäme. Auf seine Gewinnschätzungen für 2024 abgestützt würde die Aktie selbst dann mit bloss etwas mehr als dem Zehnfachen des Gewinns je Aktie bewertet.

Der für Kepler Cheuvreux tätige Analyst begrüsst den Entscheid des Pharmaunternehmens, sich bis Ende dieses Jahres vom Geschäft mit Krebsmedikamenten zu trennen. Dieses soll entweder als Ganzes oder aber Wirkstoff-für-Wirkstoff verkauft werden. Basilea erntete einst sehr viel Kritik für den Vorstoss in diesen Geschäftszweig, bedingte dieses Vorhaben doch hohe Vorabinvestitionen voraus. Dass sich das Unternehmen jetzt wieder auf das ursprüngliche Geschäft mit Antiinfektiva zurückbesinnen will, kommt deshalb einer Hüst-und-Hott-Politik gleich.

Gleich drei Vorbehalte halten die Aktie im Zaum

Dennoch rechnet der Analyst aus dem Verkauf des Geschäfts mit Krebsmedikamenten mit einem Erlös zwischen 200 und 350 Millionen Franken. Das ist bei einer Börsenkapitalisierung von 450 Millionen Franken mehr als nur ein Apropos. Der Erlös dürfte in den Ausbau des Kerngeschäfts fliessen.

Trotz vielversprechend hohem Kursziel stellen Beobachter an der Börse eine gewisse Skepsis fest. Sie erklären sich diese einerseits mit den jahrelangen Verzögerungen beim Erreichen der Gewinnschwelle, andererseits aber eben auch mit dem Hin-und-Her rund um das Onkologiegeschäft. Hinzu komme das eher komplizierte Geschäftsmodell, arbeitet Basilea bei den einzelnen Medikamenten doch in unterschiedlichen Weltregionen mit unterschiedlichen Partnern. Da noch den Überblick zu behalten ist nicht einfach. Aber vielleicht wird durch die Rückbesinnung auf das eigentliche Kerngeschäft ja alles wieder etwas besser nachvollziehbar.