Das Fintech hat weitere rund 250 Millionen Euro eingesammelt, erklärte Mitbegründer Christian Hecker in einem Interview mit Bloomberg. Angeführt wurde die Runde vom Pensionsfonds Ontario Teachers’ Pension Plan Board. Es handelt sich um die Erweiterung einer bestehenden Finanzierungsrunde. Die Bewertung ist nach Angaben des Unternehmens nun auf 5 Milliarden Euro gestiegen, verglichen mit 4,4 Milliarden Euro vor einem Jahr. 

Das neue Geld kommt in einer Phase, in der Startups auf der ganzen Welt unter Druck stehen, da sich Investoren von Technologiefirmen abwenden und die wirtschaftliche Unsicherheit durch Krieg und Inflation zunimmt. Das Einwerben von Geldern hat sich insgesamt verlangsamt. Finanzierungen für Fintechs brachen im ersten Quartal weltweit um 18 Prozent ein, der grösste Rückgang auf Quartalssicht seit 2018. Zudem streichen viele Startups derzeit Jobs.

Über Trade Republic können Kleinanleger in bislang sechs europäischen Ländern unter anderem Aktien, ETFs und Sparpläne handeln. Auf Orderprovisionen und Depotgebühren wird verzichtet, pro Transaktion fällt meist nur eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro an. Damit ist Trade Republic deutlich billiger als viele klassische Broker.

Hecker zufolge plant das Unternehmen, das Geld für eine weitere Expansion zu nutzen. "Innerhalb der nächsten zwölf Monaten wollen wir auch in den übrigen europäischen Ländern an den Start gehen", sagte er. Zudem gebe es in den bestehenden Märkten starkes Wachstum. "Von daher macht es Sinn, auch in diesen Märkten weiter zu investieren und keine Zeit verstreichen zu lassen."

In den vergangenen Monaten hat Trade Republic bereits das Entwickler-Team stark ausgebaut, sagte Hecker, der nach eigenen Worten in nächster Zeit keinen Börsengang sieht. "Pro Monat sind zwischen 20 und 30 Entwickler an Bord gekommen", sagte er. Der US-Konkurrent Robinhood hatte derweil im April bekanntgegeben, dass er 9 Prozent seiner 3800 Mitarbeiter entlassen werde.

(Bloomberg)