Die Zahl der Angestellten und Vertragspartner soll bis zum Ende des Jahrzehnts von derzeit etwa 130'000 auf 75'000 bis 90'000 sinken, wie die Deutsche-Telekom-Beteiligung am Donnerstag in London mitteilte. Der Abbau soll bis zum Geschäftsjahr, das im März 2030 endet, vorgenommen werden. So wird nach dem geplanten Ausbau des Glasfasernetzes weniger Personal gebraucht.

"Indem wir weiter wie wild bauen und vernetzen, unsere Arbeitsweise digitalisieren und unsere Struktur vereinfachen, wird die BT Group bis Ende der 2020er Jahre mit einer viel kleineren Belegschaft und einer deutlich reduzierten Kostenbasis arbeiten", sagte Konzernchef Philip Jansen laut Mitteilung.

BT rüstet sein landesweites Kupfernetz auf schnellere Glasfaserverbindungen um. Die neue Infrastruktur soll bis Ende 2026 für 25 Millionen Haushalte verfügbar sein. Danach werde der Konzern auch weniger Ingenieure und Techniker benötigen, hiess es. Der Konzern hat in den letzten Jahren die Belegschaft bereits deutlich reduziert und den Gewinn gesteigert.

Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Konzern weniger um, verdiente aber mehr. Der um Sondereffekte bereinigte Konzernumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf knapp 20,7 Milliarden britische Pfund (23,8 Mrd Euro) zurück. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte hingegen um fünf Prozent auf gut 7,9 Milliarden Pfund zu. Die Kennzahlen fielen in etwa so aus, wie von Experten erwartet. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet der Konzern auf Pro-forma-Basis ein Umsatz- und Ebitda-Wachstum.

Am Finanzmarkt war die Reaktion dennoch ausgesprochen negativ. Der Kurs sackte im frühen Handel um bis zu gut zehn Prozent ab und fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Zuletzt betrug der Verlust noch 8,5 Prozent.

Analyst Akhil Dattani von JPMorgan bemängelte in einer Einschätzung zum Zahlenwerk der Briten überraschend hohe Kapitalausgaben. So seien die Barkapitalausgaben mit rund 1,2 Milliarden Pfund im vierten Geschäftsquartal deutlich höher gewesen als die Markterwartung. Die hohen Ausgaben dürften die Schätzungen für den freien Finanzmittelfluss in den kommenden drei Jahren sinken lassen. Für Anleger könnte sich das negativ auswirken, ergänzte ein Händler, denn der freie Mittelzufluss sei eine wichtige Bezugsgrösse für Ausschüttungen an Aktionäre.

(AWP)