Hand aufs Herz: Fast alle würden gern mehr Geld auf die Seite legen, um es zu investieren oder damit fürs Alter vorzusorgen – und scheitern daran, dass es ihnen im Alltag zwischen den Fingern zerrinnt. Das muss nicht sein. Mit einfachen Tricks kann jede und jeder lernen, die eigenen Finanzen im Griff zu haben.
Klar: Am schnellsten bringt man das Budget ins Lot, wenn man die grössten Ausgabeposten senkt. Für die meisten sind das die Wohnkosten. Aber das ist auch am schwierigsten und lässt sich oft nur mittel- oder langfristig realisieren, wenn überhaupt. Deswegen so weiterzuwursteln wie bisher, ist dennoch keine gute Lösung.
«Auch kleine Ausgaben summieren sich schneller, als man denkt – hier steckt viel Sparpotenzial», sagt Finanzbloggerin Angela Mygind, besser bekannt als «Miss Finance».
Solche Geldfresser zu identifizieren, ist darum ein wichtiger erster Schritt jeder zukunftsgerichteten Finanzplanung. Angela Mygind liefert ein paar Vorschläge:
- Verschaffen Sie sich einen Überblick über alle Abos. Und kündigen Sie die vergessenen, überteuerten, nutzlosen Apps, Streamingdienste et cetera.
- Überprüfen Sie die Bankgebühren. Weil die Bank sie einfach abbucht, fällt vielen gar nicht auf, wie viel Geld sie hier verschleudern. Oft gibt es günstigere oder sogar kostenlose Alternativen.
- Planen Sie regelmässige Behandlungen (etwa Massage, Pediküre) neu ein. Sie sind zwar eine Wohltat, strapazieren aber das Budget. Wenn Sie den Rhythmus etwas strecken – etwa von alle vier Wochen auf alle sechs Wochen –, schaffen Sie Budgetfreiraum für anderes.
- Wechseln Sie Ihr Handy- und Internetabo: Viele zahlen seit Jahren den gleichen Tarif beim gleichen Anbieter – obwohl es längst günstigere und bessere Angebote gibt. Verhandeln oder wechseln bringts.
- Sparen Sie an Geschenken. Es muss nicht immer der teuerste Jahrgangschampagner als Mitbringsel für eine spontane Party sein. Oft geben wir für Gelegenheitsgeschenke mehr aus, als vernünftig ist.
- Vermeiden Sie Verzugszinsen: Die Kreditkartenrechnung nur ein paar Tage zu spät beglichen oder das Konto kurz überzogen und dafür unglaublich viel Zinsen bezahlt? Wer sich Erinnerungen für fällige Rechnungen setzt und Zahlungen automatisiert, spart sich die enorm hohen und meist unnötigen Zinsen und Gebühren.
«Schon kleine Massnahmen können Hunderte Franken im Jahr sparen», sagt Finanzbloggerin Mygind. Das schafft Freiraum für Dinge, die wirklich nötig sind – oder zumindest mehr Freude machen als ein nie gebrauchtes Abo.
Dieser Artikel ist zuerst im «Beobachter» erschienen.
