Die Angebotsmieten, also Mieten für Wohnungen auf dem freien Markt, werden in Zukunft in der Schweiz noch viel höher sein. «Die Nachfrage nach Wohnraum ist nach wie vor grösser als das Angebot», sagte Martin Tschirren, Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO), der «NZZ am Sonntag». Die künftige Zunahme dürfte zwischen 3 und 5 Prozent pro Jahr betragen, so Tschirren. 

Betroffen seien Haushalte, die neu auf den Wohnungsmarkt kämen oder umziehen müssten. Die prognostizierten Wachstumszahlen gälten unter der Voraussetzung, dass es zu keinem wirtschaftlichen Einbruch komme.

Eine Ursache sei, dass der Wohnungsmarkt vermehrt als Kapitalanlage diene, so Tschirren weiter. Auch das Bauland sei knapp geworden. Früher habe man das Problem der steigenden Nachfrage durch Einzonungen lösen können. Das sei heute nicht mehr möglich, so Tschirren.

Auch die Zuwanderung spielt laut Tschirren eine Rolle bei den höheren Mieten. In den letzten zehn Jahren hingen rund 60 Prozent der Haushaltgründungen mit der Zuwanderung zusammen.

Tschirren spricht auch von einer stärkeren Politisierung des Wohnthemas. Dies führe zunehmend zu Spannungen zwischen Mieter- und Vermieterorganisationen.

(cash)