China sei auf Europa stärker angewiesen als umgekehrt, sagte das EZB-Ratsmitglied und Präsident der Deutschen Bundebank Joachim Nagel am Samstag bei einer Finanzveranstaltung in Washington. Die EU sei ein starker Wirtschaftsraum mit rund 450 Millionen Einwohnern. Deswegen solle die europäische Karte offensiver ausgespielt werden. Europa müsse zwar einen Handelskrieg mit China vermeiden und den Dialog aufrechterhalten, aber auch seine eigenen Märkte schützen.
Angesichts der von den USA gegen China und weitere Staaten verhängten Strafzölle leitet China einige der Produkte, die es nicht mehr in die USA exportieren kann, in andere Märkte um. Dort werden sie Ökonomen zufolge zu Preisen angeboten, mit denen lokale Unternehmen nicht mithalten können. Zudem sind europäische Unternehmen von Chinas Beschränkungen für Materialien wie Seltene Erden betroffen, deren Produktion China dominiert. In China selbst haben europäische Firmen zudem Schwierigkeiten, mit einheimischen Marken zu konkurrieren.
(Reuters)