Die Aufseher könnten dann frühzeitig erkennen, ob dadurch das Risiko eines sogenannten Bank-Runs besteht, sagte Nagel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bei einem Bank-Run holen Sparer in grosser Zahl gleichzeitig ihr Geld von einer Bank. Im schlimmsten Fall droht dann der Zahlungsausfall des Geldinstituts.
Der Fall der Silicon Valley Bank habe gezeigt, dass man schneller werden müsse, sagte Nagel. Dort hätten Äusserungen in den sozialen Medien dazu beigetragen, einen Bank-Run zu beschleunigen. Die Frage sei, ob auch Fake News so etwas auslösen könnten. Die US-Bank war im März kollabiert.
Er habe von einem Kollegen aus Südkorea gehört, dass dort eine Task Force der Bankenaufsicht systematisch die sozialen Medien überwache, sagte Nagel. Diese sehe dann frühzeitig, wenn sich so etwas abzeichne. "Darüber könnten wir in Europa auch nachdenken", sagte er: "Wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern müssen genau hinschauen und bei "blinden Flecken" in der Aufsicht nachschärfen."
(AWP)
2 Kommentare
Journalisten sollten sich bewusst sein, was Ueberschriften anrichten können.
Beim Artikel über die CS hiess es plötzlich: SNB steht nicht mehr hinter CS. Mit SNB war aber nicht die Schweizerische Nationalbank gemeint, sondern die saudische. Sofort floss das Geld ab wie ein Sturzbach.
...die Banken- und Kreditkrise des Sommers 1931
"Die Situation spitzte sich dramatisch zu, als im Laufe des 12. Juli (1931) deutlich wurde, daß die Dresdner Bank insolvent geworden war. Gegen den Widerstand der Banken erließ die Reichsregierung eine Notverordnung, mit der sie eine Garantie für die Kreditinstitute übernahm und das Recht beanspruchte, Banktreuhänder einzusetzen und den Auszahlungsverkehr zu regeln. Außerdem sollte die Danatbank am Montag, dem 13. Juli (1931) ihre Schalter geschlossen halten. Einen allgemeinen Bankfeiertag zu verkünden, hielten Brüning und seine Berater nicht für notwendig.
Dies war aber eine verhängnisvolle Fehlentscheidung, da die Schließung der Danatbank am 13. Juli (1931) einen Ansturm der Kunden auf alle übrigen Banken und Sparkassen auslöste und die Kreditinstitute zur Einschränkung der Auszahlungen zwang. Nun sah sich die Regierung doch genötigt, den 14. und 15. Juli (1931) zu Bankfeiertagen zu erklären. Sie gewann damit zwei Tage Zeit, um die ersten Maßnahmen für den Wiederaufbau des Bankwesens zu überdenken. "
Quelle:
//http://www.bundesarchiv.de/akte…
"Als erstes im Bankwesen lernt man den Respekt vor Nullen."
Carl Fürstenberg (1850 - 1933), deutscher Bankier, Inhaber der Berliner Handelsgesellschaft