Hinter jeder Entlassung stünden Menschen und Familien, hiess es in der Stellungnahme der Landesregierung. Insgesamt 3000 Stellen sollen abgebaut werden. Der Bundesrat erinnerte in der Stellungnahme vom Donnerstag an seine im März formulierte Erwartung, dass beim Stellenabbau möglichst sozialverträgliche Lösungen gesucht und bestehende Verpflichtungen respektiert werden müssten. Die Pläne der UBS entsprächen den ursprünglichen Erwartungen des Bundesrates.
Befriedigt zeigt sich die Landesregierung über die getroffene Vereinbarung zwischen den Sozialpartnern der Bankenbranche, der UBS und der CS. Den Sozialpartnern dankte sie «für ihr verantwortungsbewusstes Wahrnehmen ihrer Rolle» und die weitere Begleitung des Prozesses.
Auch geht die Landesregierung davon aus, dass es zu keinen bedeutenden Verwerfungen im Arbeitsmarkt kommen wird. «Mögliche Entlassungen sollen gestaffelt erfolgen», schrieb sie. Die arbeitsmarktlichen Auswirkungen dürften daher gering bleiben, auch weil die aktuelle Arbeitsmarktsituation allgemein sehr gut sei.
Der Bundesrat wirkte in seinen eigenen Worten darauf hin, dass die Sozialpartner der Bankenbranche «ihre Rolle in der Begleitung des Prozesses wahrnehmen sollen», und er hatte seine Unterstützung zugesichert.
Parmelin verweist auf offene Stellen
Wirtschaftsminister Guy Parmelin sagte vor den Medien in Bern, das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und er persönlich hätten während des ganzen Prozesses in Kontakt mit den Sozialpartnern sowie den Personalabteilungen von UBS und CS gestanden. Eine Einigung zwischen den Sozialpartnern sollte bald unterzeichnet werden.
In Bezug auf den Stellenverlust erklärte Parmelin, dass es aktuell 6000 offene Stellen im Bankensektor gebe. Trotz der neuen, sehr grossen UBS spiele die Konkurrenz im Bankensektor der Schweiz weiterhin.
Die Frage der neuen Grossbank und ihrer Risiken für die Volkswirtschaft werde den Bundesrat analysieren, sobald im alle Parameter vorlägen. Zuerst gelte es Berichte des Seco und der Wettbewerbskommission abzuwarten. Zudem seien parlamentarische Vorstösse hängig.
Einen Entscheid über allfällig nötige Änderungen in der Regulation des Bankwesens fälle die Landesregierung nach eingehender Erwägung, mit kühlem Kopf und im Interesse der Allgemeinheit, versicherte Parmelin.
Um den Finanzplatz Schweiz macht sich der Wirtschaftsminister aktuell keine Sorgen. Allerdings könne sich das aufgrund verschiedenster Faktoren schnell ändern, wie der Bank-Run bei der Credit Suisse bewiesen habe, schränkte er ein.
(AWP)
1 Kommentar
Mir scheint das sehr blauäugig. Wie kann man nur davon ausgehen, dass eine solche Fusion ( vom Bund erzwungen) keine Arbeitsplätze fordert.