«Die Prämienzahler in der Schweiz können und müssen nicht mit ihren Krankenkassenprämien für Preissenkungen in den USA zahlen», erklärte die Bundesrätin in einem Interview mit dem «Sonntags-Blick». Der Bundesrat arbeite aber gemeinsam mit der Pharmabranche daran, die Bedingungen in der Schweiz weiter zu verbessern, insbesondere bezüglich Marktzugang, klinischer Forschung oder durch geregelte Beziehungen zur EU, betonte die Schweizer Gesundheitsministerin. «Klar ist, dass die Schweiz ihre Medikamentenpreise weiterhin eigenständig festlegt und diesen Prozess bei Bedarf überprüft.»

Bei der am Freitagabend bekanntgegebenen Einigung handle es sich um eine Vereinbarung zwischen der US-Regierung und privaten Unternehmen, sagte Baume-Schneider in dem Interview. «Da noch nicht alle Einzelheiten des Deals bekannt sind, ist es nicht möglich, eine entsprechende Bewertung vorzunehmen.»

Rund um den Globus verändere sich die Situation für die Pharma derzeit stark, so die Bundesrätin. «Aber die Schweiz ist als Heimmarkt für Roche und Novartis weiterhin attraktiv», zeigte sie sich überzeugt.

Die US-Regierung hatte am Freitagabend eine Einigung mit neun Pharmakonzernen, darunter Roche und Novartis, über tiefere Medikamentenpreise in den USA bekanntgegeben. Zu den Massnahmen gehört auch, dass die Pharmaunternehmen neue Produkte künftig in Hochlohnländern zu vergleichbaren Preisen auf den Markt bringen. Im Gegenzug erhalten die Pharmafirmen eine Befreiung von Zöllen auf Pharmaprodukte in den USA für drei Jahre.

(AWP)