Die Aktien des Elektroautobauers BYD fallen am Montag an der Börse in Hongkong um 3,6 Prozent. Grund für den Kursrückgang ist die Nachricht, dass die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway ihre Beteilung an dem chinesischen Unternehmen vollständig veräussert hat.
Die Gesellschaft des Starinvestors Warren Buffett war mehr als 15 Jahre in BYD investiert und hielt zwischenzeitlich 225 Millionen Aktien. Das Engagement wurde ab Anfang 2022 jedoch sukzessive zurückgefahren und unterschritt dann die 5-Prozent-Schwelle. Damit mussten aufgrund der Regeln der Hongkonger Börse weitere Verkäufe nicht mehr gemeldet werden. Manch ein Anleger wird nun - enttäuscht vom kompletten Ausstieg Buffetts - ebenfalls verkauft haben, wodurch sich der markant Kursrückgang zum Wochenauftakt erklärt.
Allerdings stehen die Valoren von BYD schon länger unter Druck. Sie sind um rund ein Drittel zurückgefallen, seitdem sie im Mai auf einen Rekordstand gestiegen waren. Das Unternehmen hat zwar in den ersten acht Monaten des Jahres 2025 mehr Fahrzeuge hergestellt und verkauft als zwischen Januar und August 2024. Doch in den vergangenen beiden Monaten gerieten die Verkäufe von BYD im Vorjahresvergleich ins Stocken und die Absatzziele für 2025 wurden gesenkt - was beispielhaft zeigt: Der Wettbewerb im Markt für Elektroautos ist härter geworden.
Die Mehrheit der Analysten ist aber nach wie vor von BYD überzeugt: 93 Prozent von ihren stufen die Aktie mit «Buy» ein. Und Mitte September hielten die Experten von JP Morgan an ihrer These fest, BYD werde langfristig zum «Toyota des globalen Elektrofahrzeugmarktes». Das Geschäftsmodell werde sich von der bisher starken Exportorientierung hin zu einer vermehrten lokalen Präsenz in den jeweiligen Absatzmärkten wandeln. So würden neu errichtete Werke an Auslandstandorten hochgefahren. Zudem seien Werke in der Türkei und Brasilien für das erste Quartal 2026 geplant.