Der Umsatz der auf Maschinen zur Blechbearbeitung spezialisierten Bystronic war im vergangenen Jahr mit rund 650 Millionen Franken halb so gross, wie einst angestrebt. Der neue CEO Domenico Iacovelli zeigt sich im Interview mit AWP indes zuversichtlich, dass es bald aufwärts gehen wird.

«Wir haben im Bereich Automationslösungen einige Aufträge erhalten, welche uns im zweiten Quartal nahe an die Vollauslastung bringen», sagte er im Gespräch mit AWP. Bereits die Auftragslage im Januar habe gezeigt, dass Bystronic mit der Auslastung wieder auf einem soliden Niveau angekommen sei. Deshalb wurde die Ende November beendete Kurzarbeit nicht verlängert.

Seine Zuversicht, das Unternehmen bald wieder auf den Wachstumspfad zurückzuführen, führt er auf mehrere Gründe zurück. «Wir haben zum Beispiel Marktanteile verloren und das liegt in unserer eigenen Verantwortung. Und alles, was in unseren Händen liegt, können wir auch unabhängig vom Konjunkturzyklus verbessern.»

Bystronic habe viel unternommen, um Marktanteile zurückzuholen. «Ich sehe nach einigen Monaten im laufenden Jahr auch bereits gewisse Resultate, was optimistisch stimmt. Es zeigt, dass wir Kunden zurückgewinnen können.» Ausserdem erachtet er die im vergangenen Jahr eingeleitete Restrukturierung als «gut gelungen».

Ein weiterer Punkt sei die Innovationskraft. Iacovelli geht davon aus, dass kürzlich lancierte oder kurz vor der Lancierung stehende Produkte in naher Zukunft einen gewissen Schub bringen werden. «Ich bin zuversichtlich, dass sich in den kommenden Quartalen der Bestellungseingang beleben wird.»

Rückkehr zu Wachstum im Jahr 2026

So gibt er sich auch mit Blick voraus auf das Jahr 2026 einigermassen optimistisch. Der negative Trend beim Auftragseingang sei gestoppt, das dürfte 2026 auch wieder zu einem steigenden Umsatz führen, meinte er dazu. Im Geschäftsjahr 2024 war der Umsatz noch um rund 30 Prozent eingebrochen.

Bystronic hatte 2025 als Übergangsjahr bezeichnet und im Februar für das Gesamtjahr einen leicht rückläufigen Umsatz in Aussicht gestellt sowie einen geringeren operativen Verlust als 2024. Im April wurde diese Prognose indes mit Verweis auf die US-Zölle wieder ausgesetzt.

Die Aussetzung der Prognose sei indes nur der Unsicherheit im Zusammenhang mit den US-Zolltarifen geschuldet gewesen, erklärte der seit knapp einem Jahr für Bystronic im Einsatz stehende CEO.

«Unsere Perspektiven haben sich kaum verändert, insgesamt sind wir im laufenden Jahr gut unterwegs. Ohne neuen Zollhammer oder Stillstand der Wirtschaft werden wir wohl unsere ursprüngliche Prognose von Anfang Jahr wieder bestätigen.»

(AWP)