Die Aktien des weltgrössten Arznei-Auftragsfertigers Lonza gewinnen am Freitag 1 Prozent auf 350 Franken, währende der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,2 Prozent verliert. Der Titel hat seit Jahresbeginn 24 Prozent verloren, was die schlechteste Performance im Schweizer Leitindex darstellt.

Lonza wächst seit dem Ende der Corona-Pandemie weniger schnell. Gleichzeitig bremst das steigende Zinsumfeld viele forschende Unternehmen und die Konsumenten bleiben zurückhaltend. Deshalb musste Lonza die Prognose senken. 

Der Auftragsfertiger der Pharmabranche steigerte den Umsatz im ersten Semester 2023 um 3,2 Prozent auf 3,08 Milliarden Franken, wie Lonza Mitte Juli mitteilte. Währungsbereinigt waren es plus 5,6 Prozent. In den Jahren zuvor war das Unternehmen - auch dank des Auftrags von Moderna - noch deutlich zweistellig gewachsen. Davon blieben 411 Millionen Franken als Reingewinn, nach 498 Millionen im Vorjahr.

Nachdem in den letzten Monaten reihenweise Analysten die Kursziele nach unten angepasst haben, gibt es jetzt wieder positivere Zeichen aus dieser Zunft: Barclays erhöht das Kursziel für Lonza von 430 auf 450 Franken und belässt die Einstufung auf "Overweight". Das impliziert ein Aufwärtspotenzial von 29 Prozent.

Er habe sein Zahlenmodell für den Pharmazulieferer im Vorfeld der Jahreszahlenvorlage aktualisiert, schreibt Analyst Charles Pitman. Basierend auf den Erwartungen der Vergleichsunternehmen nehme er allerdings nur geringfügige Anpassungen bei den Annahmen zu Umsatz, Betriebskosten und Cashflow vor. Die Ernennung eines neuen CEO sei seines Erachtens ein entscheidender Faktor für die Outperformance der Aktie.

Ex-Lonza-Chef Pierre-Alain Ruffieux hat das Unternehmen per Ende September verlassen. Ad interim übernahm Verwaltungsratspräsident Albert Baehny  zusätzlich zu seinen bisherigen Pflichten auch die operative Leitung des Unternehmens.

Bei der Suche nach einem neuen Chief Executive Officer (CEO) peilt Baehny bis Jahresende eine «Longlist» von zehn bis zwölf Kandidaten an - aus dem eigenen Haus und von ausserhalb. Der neue Mann oder die neue Frau an der Spitze müsse die neu ausgerufenen Finanzziele umsetzen, sagte Baehny im November. 

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.

ManuelBoeck
Manuel BoeckMehr erfahren