Die Ergebnisse der ersten drei Monate zeigten, dass die Deutsche Bank in allen Bereichen klar auf Kurs sei, sagte CEO Christian Sewing in seiner am Donnerstag im Internet vorab verbreiteten Rede für die Hauptversammlung des Geldhauses in einer Woche in Frankfurt. «Das gibt uns Zuversicht, auch wenn die Unsicherheitsfaktoren in der Weltwirtschaft Anfang April zugenommen haben.» Die Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump am 2. April hatten weltweit für Turbulenzen an den Börsen gesorgt und die Unsicherheit über die globale Konjunkturentwicklung erhöht.
Deutschlands grösstes Bankhaus strebt für das laufende Jahr unter anderem eine Eigenkapitalrendite von mehr als zehn Prozent an und eine Aufwand-Ertrags-Relation von weniger als 65 Prozent. Im ersten Quartal kam der deutsche Branchenprimus auf eine Eigenkapitalrendite von 11,9 Prozent und wies eine Aufwand-Ertragsrelation von 61 Prozent aus. Das heisst, die Bank musste 61 Cent aufwenden, um einen Euro Ertrag zu erwirtschaften.
«Das zweite Quartal begann, wie Sie alle wissen, mit einem Paukenschlag», sagte Sewing, der die Bank seit 2018 leitet und dessen Vertrag Ende März vorzeitig bis April 2029 verlängert worden war, zu den Zollankündigungen von Trump. Insgesamt sei das Frankfurter Finanzinstitut aber gut durch diese Phase teils extremer Volatilität gekommen.
Natürlich bleibe abzuwarten, wie sich die Zolldrohungen und Börsenereignisse auf das weitere Verhalten der Kunden auswirkten. So sei zu beobachten, dass sich Unternehmen wegen der Unsicherheit bei Fusionen, Übernahmen und Börsengängen zurückhielten. «In diesem Umfeld kommt uns aber unser diversifiziertes Geschäftsmodell zugute», führte er aus.
Sewing bekräftigte die Pläne für weitere Ausschüttungen an die Aktionäre in diesem Jahr. Die Bank habe bei der Europäischen Zentralbank (EZB) einen weiteren Aktienrückkauf für die zweite Jahreshälfte beantragt. «Unsere robuste Kapitalausstattung und unsere Fähigkeit, organisch Kapital zu schaffen, geben uns Spielraum dafür», erläuterte er. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) liege seit langem erheblich über dem Richtwert der Bank von rund 13,0 Prozent.
Im ersten Quartal habe sie mit 13,8 Prozent deutlich näher an 14 Prozent gelegen. Sewing stellte klar: «Auf diesem Niveau wollen wir auch bleiben: Wir wollen unsere harte Kernkapitalquote künftig in einer operativen Spanne von 13,5 bis 14 Prozent halten.»
(Reuters)