Die Marktkorrektur im Swiss Market Index (SMI) setzt sich fort. Am Montag fiel der Schweizer Leitindex um über zwei Prozent auf 7781 Punkte. Damit wurde aus charttechnischer Sicht eine wichtige Unterstützungsmarke bei 7800 Zählern unterschritten. Seit dem Jahreshoch am 22. Mai hat das Börsenbarometer bereits über sieben Prozent nachgegeben.

Laut Charttechnikern der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und der Bank Sarasin droht nun ein Rückschlag auf 7500 Punkte. Sollte dieses Szenario tatsächlich eintreffen, wäre der Kursanstieg seit Mitte April wieder neutralisiert. Durchbricht der Index auch diese Marke, wäre der mittelfristige Aufwärtstrend definitiv gebrochen. Demnach wären mittelfristig Kursrückschläge auf 7350 oder gar 6800 Punkte möglich.

 

Mittelfristig wieder steigende Kurse

Vielleicht kann das Worst-Case-Szenario noch abgewendet werden. Am Dienstag wird zeigen, ob der Bruch der Unterstützung nur ein temporärer Ausrutscher war - Charttechniker sprechen in diesem Fall von einem "False Breakout" - oder ob es weiter bergab geht.

Die ZKB zumindest bleibt vorderhand positiv gestimmt: "Wir erwarten auf Sicht der nächsten ein bis zwei Wochen zunächst noch eine Fortsetzung der Konsolidierung und im Anschluss einen wieder steigenden Kursverlauf", schreibt die ZKB in einem Marktreport. Entsprechend werde auf Sicht von zwei bis drei Monaten mit einer aufwärtsgerichteten Kurstendenz Richtung 8600 Punkte gerechnet. Die wäre der höchste Stand im SMI seit Dezember 2007.

Die Charttechniker der Bank Sarasin sprechen hingegen bereits von einem "intakten Abwärtstrend", solange die Marke von 8140 Punkten einen Widerstand darstelle. Erst bei einem Anstieg über die Schwelle neutralisiert sich die technische Lage gemäss Sarasin wieder. Überschreitet der SMI die Marke von 8240, würde der Aufwärtstrend wieder aufgenommen.

Zunehmende Nervosität

Spürbar zugenommen hat denn auch die Nervosität unter den Anlegern. Seit Freitag kletterte der VSMI, der die Volatilität des Swiss Market Index misst, über 17 Prozent auf rund 20. Dies ist der höchste Stand seit Juni vergangenen Jahres.

Allerdings hat sich das Blatt hinsichtlich der Börsenstimmung geändert. Während in den vergangenen Wochen stets die Baissiers die Oberhand behielten, wurden laut der Derivatebörse Scoach am Montag mehr Call- als Put-Optionen gehandelt. Ein Indiz, dass die Investoren bald wieder mit steigenden Kursen rechnen. Der Anteil des Volumens börslich gehandelter Call-Optionen mit 62 Prozent übersteigt jenes der Put-Optionen mit 37 Prozent.