Wann die EZB voraussichtlich mit Zinssnekungen beginnen werde, liess der oberste Ökonom der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem staatlichen spanischen Fernsehsender TVE aber offen. «Der Trend ist sehr gut, wir wollen, dass er anhält und wir haben noch etwas Zeit», merkte er an. Er und andere Mitglieder des EZB-Rats seien der Ansicht, dass der nächste Schritt eine Zinssenkung sei. Der genaue Zeitpunkt hänge von den Daten ab.
«Die Anzahl der Zinssenkungen, die wir vornehmen, wird davon abhängen, wie viel Fortschritte wir in Richtung unseres Ziels machen», sagte Lane. Die EZB wolle die Inflation wieder auf zwei Prozent zurückbringen, sie liege aber immer noch näher bei drei Prozent. Die EZB strebt eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent als Optimalwert für die Wirtschaft der 20-Länder-Gemeinschaft an. Im Januar lag die Rate bei 2,8 Prozent nach 2,9 Prozent im Dezember.
Die nächste Zinssitzung der Euro-Wächter ist am 7. März in Frankfurt. Zu dem Treffen werden ihnen auch neue Konjunktur- und Inflationsprognosen der EZB-Volkswirte vorliegen. Diese gelten als potenzieller Auslöser für eine Debatte der Währungshüter über mögliche Zinssenkungen in den kommenden Monaten. Ein Zinsschritt nach unten bereits auf dieser Sitzung wird am Finanzmarkt aktuell als sehr unwahrscheinlich erachtet. Für die Zinssitzung am 11. April wird dagegen die Wahrscheinlichkeit einer Herabsetzung der Schlüsselsätze derzeit mit 52 Prozent taxiert, für die Sitzung am 6. Juni sogar mit 86 Prozent.
(Reuters)