Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie hat im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Rückschlag erlitten. Produktion, Umsatz und Preise gaben nach, die Auslastung der Anlagen fiel auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten. Die Produktion sank gegenüber dem Vorquartal um 3,8 Prozent und lag 3,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Kapazitätsauslastung fiel auf 71,7 Prozent – den niedrigsten Wert seit 1991. Der Branchenumsatz schrumpfte um 5,2 Prozent auf 52,2 Milliarden Euro und lag damit 2,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auch die Erzeugerpreise standen unter Druck: Sie gingen um 0,6 Prozent zurück. Das Inlandsgeschäft blieb schwach, die erhoffte Trendwende blieb aus. Im Ausland war der Rückgang erwartbar, nachdem es zu Jahresbeginn im US-Handel zu Vorzieheffekten gekommen war.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Grosse Entrup sprach von einem «weiteren Härtetest» für die Branche. Schwache Nachfrage, sinkende Umsätze und eine Produktion weit unter Vorkrisenniveau prägten die Lage. «Die Unsicherheit in Chemie- und Pharmaunternehmen ist riesig und lähmt das Geschäft.»
An seiner Jahresprognose hält der Verband dennoch fest: Für 2025 rechnet er insgesamt mit stagnierender Produktion. In der Chemie wird ein Rückgang von zwei Prozent erwartet, der Branchenumsatz dürfte um ein Prozent auf 221 Milliarden Euro sinken.
(Reuters)