Die Kreditinstitute sollen dazu ihre Devisenpositionen nicht sofort ausgleichen, sondern noch eine Weile offen halten, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Dieser Schritt würde bedeuten, dass ein Teil der umfangreichen Dollarkäufe von Unternehmen von den Banken aufgefangen würde und eine Zeit lang in ihren Büchern verbleibt. Das soll den Abwertungsdruck auf den Yuan verringern helfen.

Die Anweisung geht den Insidern zufolge auf ein Treffen zurück, das die Zentralbank Anfang dieser Woche mit einigen Geschäftsbanken abhielt. Dabei sei den Geldhäusern auch mitgeteilt worden, dass Unternehmen, die Transaktionen von 50 Millionen Dollar oder mehr tätigen wollen, die Genehmigung der Zentralbank einholen müssen.

Der Yuan hat in diesem Jahr bisher mehr als fünf Prozent zum Dollar verloren, womit er zu einer der asiatischen Währungen mit der schlechtesten Bilanz gehört. «Die Ursache für die Schwäche des Yuan liegt ganz einfach darin, dass die Zinsen in China niedrig sind, dass die Konjunktur schwächelt und dass daher die Rendite des in China investierten Kapitals nicht so hoch ist wie anderswo», sagte Analyst Sid Mathur von der Bank BNP Paribas. «Das wiederum wirkt sich auf die Kapitalströme aus.»

Die neuen Bemühungen der Behörden kommen kurz vor Chinas sogenannter «Goldener Woche» Anfang Oktober. Diese bringt traditionell einen Schub an Dollarnachfrage mit sich, da die zahlungskräftige Mittelschicht diese Feiertagswoche gerne für Auslandsreisen nutzt. Nun aber seien die Banken angewiesen worden, ihre Kunden zu ermutigen, sich mit Dollarkäufen zurückzuhalten, sagten die Insider. Die Zentralbank reagierte nicht sofort auf die Anfrage von Reuters nach einem Kommentar.

(Reuters)