Dies berichtet die chinesische Zeitung Global Times, die der regierenden kommunistischen Partei Chinas gehört. «China prüft und formuliert entsprechende Gegenmassnahmen als Reaktion auf die Drohung der USA, unter dem Vorwand des Fentanyl einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf chinesische Produkte zu erheben», berichtete die Global Times am Montag unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle. «Die Gegenmassnahmen werden wahrscheinlich sowohl Zölle als auch eine Reihe von nicht tariflichen Massnahmen umfassen, wobei amerikanische Agrar- und Lebensmittelprodukte höchstwahrscheinlich auf der Liste stehen werden», berichtet die Zeitung.

US-Präsident Donald Trump hatte China in der vergangenen Woche mit zusätzlichen Zöllen in Höhe von 10 Prozent gedroht. Damit könnten sich die von den USA erhobenen Zölle auf insgesamt 20 Prozent summieren. Trump warf Peking vor, nicht genug getan zu haben, um den Fluss von Fentanyl nach Amerika zu stoppen. China bezeichnete dies als «Erpressung».

China ist der grösste Markt für US-Agrarprodukte, obwohl die Importe seit 2018 zurückgegangen sind. Damals hatte Peking als Vergeltung für die von Trump verhängten Zölle auf chinesische Waren Zölle von bis zu 25 Prozent auf Sojabohnen, Rindfleisch, Schweinefleisch, Weizen, Mais und Sorghum verhängt.

Analysten zufolge hofft Peking immer noch, einen Kompromiss mit der Trump-Regierung auszuhandeln, aber da es bisher keine Anzeichen für Handelsgespräche gibt, schwinden die Aussichten auf eine Annäherung zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten.

«Ein Handelskrieg zwischen China und den USA ist nicht unvermeidlich. Doch Trumps Entscheidung, jetzt Zölle zu verhängen, ist eine schlechte Entscheidung», sagte Wang Dong, geschäftsführender Direktor des Instituts für globale Zusammenarbeit und Verständigung an der Universität Peking. «Trump und seine Berater denken vielleicht, dass die Einführung von Zöllen zum jetzigen Zeitpunkt Druck auf China ausübt und ein Signal sendet, aber das wird nach hinten losgehen und China wird unweigerlich hart reagieren.»

(Reuters)