Die Manöver fänden ‌in ‌See- und Lufträumen an fünf Orten rund um die Insel statt, teilte das zuständige Kommando der chinesischen Armee mit. Ziel sei ​es, den Separatismus zu bekämpfen und die ‌Wiedervereinigung zu fördern. Analysten zufolge ‌probt China damit eine schnelle Blockade der Insel, um deren Waffenarsenal zu zerstören und Nachschublieferungen zu unterbinden.

Die Manöver mit dem Namen «Justizmission 2025» sind eine Reaktion auf ein von den USA ⁠elf Tage zuvor angekündigtes Waffenpaket für Taiwan im Wert von 11,1 Milliarden Dollar. Ein hochrangiger taiwanischer Sicherheitsbeamter, der anonym bleiben wollte, ​bezeichnete die Manöver als eklatante Provokation. Er fügte ‌hinzu, China versuche, die internationale ‍Ordnung nach seiner eigenen Agenda umzugestalten. Taipeh beobachte genau, ob China die Lage ​weiter eskalieren lasse, etwa durch den Abschuss von Raketen über die Insel.

Den Angaben zufolge handelt es sich um die ‌bislang grössten Militärübungen Chinas in Bezug auf ⁠die abgedeckte Fläche. Es ist die ‌sechste grosse Runde von Manövern seit 2022, als die damalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, ‍Nancy Pelosi, die demokratisch regierte Insel besuchte. Taiwan lehnt die Souveränitätsansprüche Chinas ab und vertritt den Standpunkt, dass ​nur die eigene Bevölkerung über die Zukunft ‍der Insel entscheiden könne.

(Reuters)