Die Führung in Peking werde die Umsetzung eines Massnahmenpakets zur Stabilisierung der Wirtschaft vorantreiben, um im Laufe des Jahres bessere Ergebnisse zu erzielen, kündigte Ministerpräsident Li Keqiang an. In den vergangenen drei Quartalen sei die Wirtschaft um drei Prozent gewachsen, und sie stabilisiere sich in einem "Aufwärtstrend". Auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze habe Priorität, sagte Li bei einem Treffen mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, am Samstag am Rande des Gipfels des südostasiatischen Staatenbundes Asean in Kambodscha, wie das chinesische Aussenministerium am Sonntag mitteilte.
Chinas Regierung peilt für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund 5,5 Prozent an. Im vergangenen Jahr wurde noch ein Plus von 8,1 Prozent erreicht, da der Exportweltmeister von der Erholung der globalen Konjunktur von der Corona-Krise profitiert hatte. Doch obwohl die Regierung die Wirtschaft seit Ende Mai mit zahlreichen Massnahmen unerstützt, bremste die rigide Null-Covid-Politik und die globale Wirtschaftsflaute die Welthandelsmacht zuletzt aus. So gingen im Oktober erstmals seit fast zweieinhalb Jahren sowohl die Exporte als auch die Importe zurück - ein weiteres Anzeichen dafür, dass die einst boomende Wirtschaft in schweres Fahrwasser gerät. Dabei wurde die Inlandsnachfrage durch den kriselnden Immobilienmarkt und vor allem von neuen Corona-Lockdowns belastet. Angesichts dessen hatte die Regierung erst am Freitag ihren strengen Corona-Kurs etwas gelockert.
(Reuters)