«Wir sind sicherlich bei vielen KI-Themen nicht einer Meinung», sagte ein US-Vertreter. «Aber wir glauben, dass die Kommunikation über kritische KI-Risiken die Welt sicherer machen kann.» Ein Thema dürfte die Forderung der USA an die anderen Atommächte nach einer Selbstverpflichtung sein, dass nur Menschen und nicht Maschinen über den Einsatz von Atomwaffen entscheiden dürfen. «Wir erwarten eine Diskussion über das gesamte Spektrum der Risiken», sagte ein zweiter US-Vertreter.

Einer der US-Insider sprach davon, dass China den Einsatz von KI im zivilen und militärischen Bereich rapide vorantreibe. Dies untergrabe oft die Sicherheit der USA und ihrer Verbündeten. Die Gespräche in Genf würden es nun den USA ermöglichen, diese Bedenken direkt zu äussern. Beide Länder konkurrierten darum, die Regeln für den Einsatz der neuen Technologie zu gestalten, hiess es in den US-Kreisen weiter. Man hoffe jedoch, dass gewisse Regeln von allen Ländern angenommen werden könnten. Das chinesische Aussenministerium bestätigte am Montag den Termin. Man werde sich über die technologischen Risiken der KI für die Weltpolitik austauschen, hiess es in einer Erklärung.

Die USA hatten China und Russland Anfang Mai zu dem Bekenntnis aufgefordert, dass eine KI nicht über einen Einsatz von Atomwaffen entscheiden dürfe. Die USA hätten dies bereits zugesichert, wie auch Grossbritannien und Frankreich. Die USA haben auch eine Regelung im Rahmen des UN-Sicherheitsrates ins Gespräch gebracht. Der Umgang mit KI war bereits ein Thema bei einem Treffen zwischen US-Aussenminister Antony Blinken und seinem chinesischen Kollegen Wang Yi am 26. April in Peking. Die USA und China liegen bei gleich mehreren politischen und wirtschaftlichen Themen überkreuz. Am Dienstag soll US-Präsident Joe Biden auch lang erwartete Handelszölle gegen China bekanntgeben.

(Reuters)