Achtzehn von 38 in Hongkong und auf dem chinesischen Festland börsennotierten staatlichen Baunternehmen meldeten für die sechs Monate bis zum 30. Juni Verluste, wie eine Bloomberg-Erhebung auf Basis vorläufiger Geschäftszahlen ergab.

Zum Vergleich: Für 2022 hatten nur elf vor Verlusten gewarnt. Vor zwei Jahren hatten nur vier Unternehmen mit staatlichem Mehrheits- oder Grossaktionär rote Zahlen gemeldet.

Der nun schon zwei Jahre währende Einbruch im Wohnimmobiliensektor schwächt Chinas Wirtschaft und hat bei privaten Unternehmen im Segment Dutzende von Zahlungsausfällen ausgelöst. Gerade warnte Country Garden vor "erheblichen Unsicherheiten" in Bezug auf Bondzahlungen, was einen drohenden Default signalisiert.

Die Behörden haben in den letzten Wochen ihre Zusagen zur Unterstützung des Immobiliensektors verstärkt. Analysten indessen sind skeptisch, ob die Massnahmen ausreichen werden, um den Markt in absehbarer Zeit wieder zu beleben.

"Der Abschwung des Immobilienmarktes in China schadet bereits allen Bauträgern, auch den grossen, staatsnahen Akteuren", sagt Zerlina Zeng, Analystin bei CreditSights Singapore. "Wir erwarten nicht, dass sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte deutlich aufhellt."

In ihren Warnungen verwiesen einige der Bauträger in Staatsbesitz auf sinkende Bruttogewinnspannen und höhere Rückstellungen für Wertberichtigungen, die sich aus den Problemen am Wohnungsmarkt ergeben. Die Preise für neue Objekte sind im Juli laut offizieller Statistik den zweiten Monat in Folge gesunken. Laut einem Bloomberg-Bericht könnte die Lage indessen noch schlimmer sein, als es die Regierungszahlen erwarten lassen.

(Bloomberg)