Die Staatsführung in Peking hat zwar zugesagt, ihre Exportbeschränkungen zu lockern. Doch die Umsetzung verzögert sich. Ein Überblick:
Was sind seltene Erden?
Seltene Erden sind eine Gruppe von 17 silbrig-weissen Elementen. Gebraucht werden sie etwa für Magneten, die in Autos, Raketen oder elektronischen Geräten zum Einsatz kommen.
Sind sie wirklich selten?
Sie sind zwar nicht selten im Sinne von selten vorkommend. In der Regel treten sie jedoch in kleinen Mengen oder vermischt mit anderen Mineralien auf. Das macht ihre Gewinnung schwierig und kostspielig.
Welches Land ist der grösste Produzent?
China fördert etwa 60 Prozent der Seltenen Erden und stellt 90 Prozent der Magnete aus diesen Rohstoffen her. Das Land legt Quoten etwa für die Förderung oder die Trennung von anderen Mineralien fest.
Warum dominiert China die Produktion?
Die Trennung der einzelnen Seltenen Erden voneinander gehört zu den schwierigsten Verarbeitungsschritten. Zwar entwickelten US-Wissenschaftler in den 50er Jahren ein spezielles Verfahren dafür. Doch dabei entsteht radioaktiver Abfall. Hingegen baute China die Industrie seit den 80er Jahren aus und perfektionierte die Verfahren. Günstige Arbeitskräfte und weniger strenge Umweltauflagen verschaffen dem Land zusätzliche Kostenvorteile. Zudem verhängte China Exportverbote für seine Technologien zur Trennung Seltener Erden und zur Herstellung von Magneten.
Welche Beschränkungen hat China für Exporte eingeführt?
China fügte Anfang April 7 der 17 Seltenen Erden zu einer Liste für Exportkontrollen hinzu. Betroffen sind etwa Samarium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Lutetium, Scandium und Yttrium. Die Massnahme erfolgte zwei Tage nachdem US-Präsident Donald Trump umfassende Zölle verhängt hatte.
Exporteure müssen eine Lizenz beantragen. Die Bearbeitung kann nach Branchenangaben zwei bis drei Monate oder länger dauern. China stimmte nach US-Angaben habe im Mai zu, Gegenmassnahmen aufzuheben. Zu diesen zählen demnach auch Beschränkungen für Seltene Erden im Rahmen eines vorläufigen Zollabkommens zwischen beiden Ländern. US-Vertreter kritisieren, China verzögere die Aufhebung. Auch Trump hat beklagt, dass die Volksrepublik gegen die Vereinbarung verstosse.
Wie reagiert China auf die Vorwürfe?
China verteidigt seine Exportbeschränkungen als «nicht diskriminierend» und argumentiert, dass sie sich nicht gegen ein bestimmtes Land richteten. Das Aussenministerium hat sich zu Gesprächen mit betroffenen Ländern über das Thema bereit erklärt.
Welche Auswirkungen haben die Beschränkungen schon?
Die Beschränkungen haben zu ersten Produktionsausfällen in der europäischen Autoindustrie geführt. Autozulieferer hätten bereits Fertigungslinien stoppen müssen, erklärte etwa der europäische Zuliefererverband Clepa in dieser Woche. Betroffen seien viele Produkte, die in Elektro- und Verbrennerfahrzeugen zum Einsatz kämen. Auch in der Elektroindustrie werden die Vorräte knapp.
(Reuters)
1 Kommentar
China hat mit diesen seltenen erden eine grosse macht über den westen. Wenn sie nicht liefern, gibt es keine energiewende und e autos mehr. Einen guten deal mit china ist viel wichtiger, als dieser eu knecht vertrag, die eu hat ja das gleiche problem .