Die Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,3 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich mit einem Plus von sechs Prozent gerechnet. Auch die Importe wuchsen mit 7,4 Prozent deutlich stärker als die erwarteten 1,5 Prozent, wie die chinesische Zollbehörde am Montag mitteilte. Der Handelsüberschuss sank auf 90,45 Milliarden Dollar.

Grund dafür ist, dass chinesische Hersteller zunehmend Käufer in Märkten ausserhalb der USA finden. Die Regierung in Peking setzt darauf, dass die Exporteure ihre Verkäufe nach Asien, Afrika und Lateinamerika steigern, um die US-Handelsbeschränkungen auszugleichen. Peking will damit die exportorientierte Wirtschaft auf Kurs halten, um das offizielle jährliche Wachstumsziel von rund fünf Prozent zu erreichen. Gleichzeitig erhöht China offenbar den Druck vor den erwarteten Gesprächen zwischen Präsident Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump: Zuletzt führte das Land Exportkontrollen für mehrere Seltene Erden ein.

Als Zeichen einer anhaltend schwachen Binnennachfrage werten Experten jedoch die Exporte Südkoreas nach China. Diese gelten als Frühindikator für die chinesischen Importe und stiegen im vergangenen Monat nur um 0,5 Prozent. Um die Konjunktur zu stützen, kündigte die staatliche Planungskommission Ende September zudem an, 500 Millionen Yuan (rund 70 Millionen Dollar) zur Beschleunigung von Investitionsprojekten bereitzustellen. Die Massnahme wirkte sich jedoch noch nicht auf die September-Daten aus.

(Reuters)