Die Ausfuhren stiegen im Jahresvergleich um 4,4 Prozent, wie die Zollbehörde am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Plus von fünf Prozent gerechnet, nachdem im Juli noch ein Zuwachs von 7,2 Prozent verzeichnet worden war. Auch die Einfuhren legten mit 1,3 Prozent schwächer zu als erwartet.

Grund für die Abkühlung waren weniger Lieferungen in die USA, da der positive Effekt einer vorübergehenden Aussetzung der Zölle mit dem wichtigsten Handelspartner nachlässt. Der Handelsüberschuss belief sich im August auf 102,3 Milliarden Dollar. Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, die von mehreren Runden gegenseitiger Zollerhöhungen geprägt ist, setzt die exportorientierte Wirtschaft Chinas unter Druck. Ein Besuch des chinesischen Chefunterhändlers Li Chenggang in Washington im vergangenen Monat blieb weitgehend ergebnislos.

Zudem gingen die Containertransporte von China in die USA weiter zurück. Chinesische Hersteller versuchen zwar, ihre Waren verstärkt in andere Märkte in Asien, Afrika und Lateinamerika zu verkaufen. Jedoch kann kein anderes Land die Kaufkraft der USA ersetzen, die einst chinesische Waren im Wert von über 400 Milliarden Dollar pro Jahr abnahmen.

Die schwachen Daten schüren die Erwartung, dass die Regierung in Peking im vierten Quartal weitere Konjunkturhilfen beschliessen könnte, um die Binnennachfrage anzukurbeln und die schwächelnden Exporte auszugleichen. Allerdings scheint die politische Führung bei der Vergabe von Subventionen zuletzt zurückhaltender zu sein.

(Reuters)