Das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion hat sich im Oktober überraschend deutlich verlangsamt und damit die Erwartungen von Analysten verfehlt. Die Industrieproduktion wuchs im Jahresvergleich um 4,9 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Freitag mitteilte.
Im September hatte das Plus noch bei 6,5 Prozent gelegen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten mit einem Zuwachs von 5,5 Prozent gerechnet. Auch die Einzelhandelsumsätze, ein wichtiger Indikator für den Konsum, legten mit 2,9 Prozent etwas langsamer zu als im Vormonat mit 3,0 Prozent. Hier hatten die Experten jedoch mit einem geringeren Anstieg von 2,8 Prozent gerechnet.
«Chinas Wirtschaft steht von allen Seiten unter Druck», sagte Fred Neumann, Chefvolkswirt für Asien bei HSBC. «Der starke Auftrieb durch die Exporte, der das Wachstum in den letzten Quartalen gestützt hat, wird im nächsten Jahr kaum aufrechtzuerhalten sein, auch wenn die US-Importzölle nun niedriger ausfielen als befürchtet. Damit muss die Binnennachfrage die Lücke füllen, aber ohne nennenswerte weitere Konjunkturimpulse wird es schwierig sein, die jüngste Verlangsamung bei Investitionen und Konsum umzukehren», fügte er hinzu.
(Reuters)
