Diese fordert Insidern zufolge grosse staatliche Banken dazu auf, ihre Dollarkäufe zu reduzieren. Die Währungshüter verschickten demnach eine informelle Richtlinie zur Steuerung der Marktpolitik, sagten drei Insider am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Darin werden die Geldhäuser angehalten, Dollarkäufe zurückzuhalten. Die Anweisung kommt, nachdem die Landeswährung Yuan wegen der massiven US-Zölle auf chinesische Exporte und den Vergeltungsmassnahmen Pekings unter Abwertungsdruck geraten ist.
Die grossen Banken wurden ausserdem angewiesen, die Kontrollen bei der Ausführung von Dollar-Kaufaufträgen für ihre Kunden zu verstärken, sagte einer der Insider. Die Märkte interpretieren dies als eine Möglichkeit der Zentralbank, spekulative Geschäfte einzudämmen. Die grossen Staatsbanken stiessen am Mittwoch Dollar ab und kauften aggressiv Yuan, um den Kursverfall zu verlangsamen, sagten zwei Insider.
Der Yuankurs hat in diesem Monat bisher rund 1,3 Prozent verloren. Er lag am Mittwoch zuletzt bei 7,35 pro Dollar. Darüber hinaus wird die chinesische Zentralbank nicht auf eine Abwertung des Yuan zurückgreifen, um die Auswirkungen der Zölle auf die Exporte und die allgemeine Wirtschaft abzumildern, sagten drei politische Berater und ein weiterer Banker der Nachrichtenagentur Reuters.
«Eine drastische Abwertung wird es nicht geben, da dies das Vertrauen der Märkte beeinträchtigen könnte, aber eine moderate Abwertung wird den Exporten helfen», sagte einer der politischen Berater. «Wir sollten auch wichtige Unternehmen durch Subventionen, Steuernachlässe oder Marktdiversifizierung unterstützen.»
Der Handelskrieg mit den USA bedroht die Wettbewerbsfähigkeit des riesigen chinesischen Exportsektors. Die USA verlangen seit Mittwoch einen Zoll von insgesamt 104 Prozent für Einfuhren aus der Volksrepublik, wodurch die chinesischen Waren deutlich teurer werden dürften. Ein schwächerer Yuan kann dem etwas entgegenwirken. Allerdings könnte dadurch die Inflation angeheizt werden, weil chinesische Importe dann teurer werden dürften. Dass die Zentralbank keine schärfere Abwertung zulässt, deutet Experten zufolge darauf hin, dass die Stabilität der Finanzmärkte für sie weiter Vorrang hat. Die Zentralbank wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorgängen äussern.
(Reuters)