Die chinesische Botschaft in Seoul warnt ihre Landsleute nach dem Tod einer Frau vor Schönheitsoperationen in Südkorea. «In den vergangenen Jahren sind viele Ausländer nach Südkorea gekommen, um sich kosmetischen Operationen zu unterziehen», hiess es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung. «Einige von ihnen wurden in medizinische Streitigkeiten verwickelt, es kam auch zu chirurgischen Fehlern und sogar zu Todesfällen.»

Der Hinweis der diplomatischen Vertretung folgt wenige Tage nach dem Tod einer Chinesin. Sie hat sich in einer Klinik für plastische Chirurgie im Seouler Stadtteil Gangnam dreimal einer Fettabsaugung unterzogen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Polizei berichtete.

Südkorea hat sich zu einem der weltweit beliebtesten Ziele für den Medizin-Tourismus entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren wurde viele ausländische Patientinnen und Patienten angelockt - die meisten davon aus China und den USA, so der Datenanbieter Statista. Nach Angaben der International Society of Aesthetic Plastic Surgery gab es in Südkorea im Jahr 2022 mehr als 2700 plastische Chirurgen. Das sind nur etwas weniger als in China mit 3000 - und das, obwohl die Volksrepublik 28-mal mehr Einwohner zählt.

Die Botschaft forderte ihre Landsleute auf, bei Werbung vorsichtig zu sein und Risiken zu beachten. Auch sollten Vermittler sorgfältig ausgewählt und die Legitimität medizinischer Einrichtungen oder Chirurgen überprüft werden. «Wenn sich Ihr Erscheinungsbild nach der Operation stark verändert hat oder Sie sich noch in der postoperativen Genesungsphase befinden, sollten Sie die Operationsbescheinigung mitbringen, wenn Sie das Land verlassen», warnte die Botschaft. Eine solche Vorsichtsmassnahme würde dazu beitragen, Komplikationen bei späteren Ein- und Ausreiseverfahren zu vermeiden. 

(Reuters)