Die beiden wichtigsten Börsen Chinas haben die Konten eines grossen chinesischen quantitativen Hedgefonds für drei Tage eingefroren, nachdem dieser am Montag binnen einer einzigen Minute Aktien im Wert von 2,57 Milliarden Yuan (308 Millionen Franken) auf den Markt geworfen hatte.

Ningbo Lingjun Investment Management habe die Verkaufsorders ab 9:30 Uhr ausgeführt und “damit den normalen Handelsablauf gestört”, teilte die Börse in Shenzhen am Dienstag mit. Die Börse Schanghai schloss Lingjun bis zum 22. Februar vom Aktienhandel aus.

Chinas Aufsichtsbehörden versuchen den Einbruch der Aktienmärkte in den Griff zu bekommen, der nun schon ins vierte Jahr geht. Quantitative Fonds stehen dabei besonders im Fokus, da man befürchtet, dass sie die Marktvolatilität verstärken und Ausverkaufswellen fördern können. Die Branche weist diese Vorwürfe zurück.

Die Verkaufsaufträge von Lingjun stellten “abnormales Handelsverhalten” dar, hiess es in der Erklärung der Börse Shenzhen. Der Hedgefonds sei in diesem Jahr aus demselben Grund bereits mehrfach verwarnt worden. Die Überwachung werde verschärft und es gebe weiterhin “Nulltoleranz” gegenüber Aktivitäten, die die Rechte anderer Anleger verletzen.

Lingjun teilte via WeChat mit, man werde die Beschränkungen der Börse “streng einhalten” und seine Lektion lernen. Generell sei man immer schon “bullisch und long” bezüglich chinesischer Aktien eingestellt. Der Fonds gehört mit einem verwalteten Vermögen von 10 Milliarden Yuan zu einem der vier grössten Quant- Fonds in der Volksrepublik.

Die Börsen Schanghai und Shenzhen kündigten zudem die verstärkte Überwachung des Quanthandels an, insbesondere in Hinblick auf Hebelprodukte. Der Umfang der Meldepflichten wird ausgeweitet.

(Bloomberg)