Das Unternehmen aus Peking, zu dem der in eine Schieflage geratene Treuhandfonds-Anbieter Zhongrong gehört, räumte am Donnerstag Liquiditätsschwierigkeiten ein, wie aus dem Video-Mitschnitt eines Treffens mit Investoren vom Mittwoch hervorgeht. Zhongzhi plant nun eine Umschuldung und sucht strategische Investoren. Dazu hat das Unternehmen laut dem Video eine der vier grossen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften angeheuert, die die Bilanzen unter die Lupe nehmen soll. Die von Zhongzhi kontrollierte Zhongrong Internatuonal Trust leidet unter der Immobilienkrise und hatte seit Ende Juli laut Anlegern die Fristen für Zahlungen auf Dutzende von Investment-Produkten verstreichen lassen.

Zhongzhi war für eine Stellungnahme zu dem Video zunächst nicht erreichbar. Das Konglomerat ist in zahlreichen Geschäften aktiv - vom Bergbau bis zur Vermögensverwaltung und ist in mehrfacher Hinsicht vom schwächelnden Immobilienmarkt abhängig.

Die Prüfer hätten bereits im Juli mit ihrer Arbeit begonnen, erklärten das Zhongzhi-Management bei dem Investorentreffen. Man könne nicht wissen, ob das Unternehmen Insolvenz anmelden müsse, bevor sie die Prüfung der Bilanzen abgeschlossen hätten. Ziel sei eine geordnete Rettung aus eigener Kraft, auch eine Pleite sei aber möglich. Wie hoch die Schuldenlast ist, um die es bei der Sanierung geht, liessen die Zhongzhi-Manager offen. Es wäre nicht der erste grosse chinesische Mischkonzern, der in Schieflage gerät: Der Versicherer Anbang und die HNA Group waren ebenfalls zusammengebrochen.

(Reuters)