Ein Händler ging davon aus, dass sich vorerst auch nichts an den Prognosen für 2024 ändern wird. Allerdings sei es prägend für die Stimmung, dass die Regeln weiter angepasst werden. Insofern wäre es nach der Branchenrally im November und Dezember keine Überraschung, wenn Anleger vor dem Start der Tech-Berichtssaison etwas aus dem Risiko gingen, so der Börsianer.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Dienstag unter Berufung auf Insider berichtete, drang die Regierung von US-Präsident Joe Biden auf den vorzeitigen Lieferstopp. Chinas Aussenministerium kritisierte, die USA würden unter Vorwand andere Länder dazu zwingen, Technologie-Blockaden gegen China umzusetzen.

Das Verhalten der USA verletzte «ernsthaft» internationale Handelsregeln und wirke sich auf die Stabilität globaler Lieferketten aus, sagte Aussenamtssprecher Wang Wenbin am Dienstag in Peking. Die Niederlande solle objektiv bleiben und «den Geist des Vertrages» respektieren.

Seit dem 1. Januar greifen ohnehin bestimmte Exportverbote für sogenannte Deep-Ultraviolet-Lithografiemaschinen (DUV) nach China, um das Land von der Versorgung mit Chip-Hochtechnologie abzuschneiden. Die USA hatten zuvor auf das Verbot der Lieferung von moderneren Belichtungsanlagen der sogenannten Extreme-Ultraviolet-Technologie (EUV) nach China hingewirkt.

ASML ist ein sehr wichtiges Unternehmen in der Chip-Branche. Seit längerem schon belastet der Technologiestreit zwischen den USA und China die Anlegerstimmung rund um Europas wertvollsten börsennotierten Technologiekonzern. ASML hat ein Quasi-Monopol im Bereich fortschrittlicher Belichtungssysteme zur Chipproduktion.

Zu den Kunden zählen die grossen Chiphersteller TSMC , Samsung und Intel . ASMLs Technologie kann für die Herstellung sämtlicher Halbleiter etwa für Smartphones zum Einsatz kommen, aber auch für militärische Zwecke - mit Blick auf China sorgen sich die USA vor allem um Letzteres.

(AWP)