Der Chemiekonzern Clariant sieht sich mit weiteren Schadensersatzklagen im Zusammenhang mit Ethylen-Preisabsprachen konfrontiert. BP Europe und ExxonMobil machen bei Gericht gegen Clariant und drei andere Unternehmen einen Schadenersatz von 1,1 Milliarden und 860 Millionen Euro geltend. Damit stehen bereits acht Kläger Schlange.
Clariant weist die Anschuldigungen entschieden zurück und betont, dass das Verhalten der beteiligten Unternehmen keine Auswirkungen auf den Markt gehabt habe. Das Unternehmen kündigt am Freitag an, sich in den laufenden Gerichtsverfahren «energisch» zu verteidigen.
Die Klagen wurden in München und Dortmund eingereicht. Darin geht es um die im Juli 2020 von der Europäischen Kommission sanktionierten Verstösse gegen das Wettbewerbsrecht auf dem Ethylen-Einkaufsmarkt.
Clariant, Orbia, Celanese und Westlake hatten sich beim Kauf von Ethylen abgesprochen, um den tiefstmöglichen Preis zu erzielen. Alle vier Unternehmen gestanden im Sommer 2020 ihre Rolle in dem Kartell ein und stimmten einem Vergleich zu. Clariant bezahlte dabei eine Busse von 155,8 Millionen Euro.
(AWP)