"In unserem Supermarktgeschäft wurden Nahrungsmittel 2022 insgesamt 1,4 Prozent teurer. Fürs laufende Jahr dürfte es im ähnlichen Stil weitergehen", sagte Wyss im Interview mit dem Nachrichtenportal "20minuten.ch" (online am 23.04.). Der grosse Teuerungsschub sei aber vorbei, so Wyss weiter. "Wir hatten kürzlich wieder bei 60 Produkten Abschläge, etwa bei Kaffee, Windeln oder Käse. Bald reduzieren wir weitere Preise."

Über viele Jahre war Teuerung hierzulande kaum ein Thema. "Von 2011 bis 2021 hatten wir insgesamt nur 2,5 Prozent - und bei den Lebensmitteln gab es sogar eine Minusteuerung", blickt Wyss zurück. Ein Jahr mit fast drei Prozent Inflation sei bei Coop insbesondere für die Einkäufer eine grosse Herausforderung. "Wir haben aber nicht einfach alle Aufschläge der Zulieferer akzeptiert."

Nach für vor zu kämpfen hat der Schweizer Detailhandel mit dem Einkaufstourismus der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten im grenznahen Ausland. "Immerhin ist er im Vergleich zu 2019 um 20 bis 30 Prozent zurückgegangen", hielt Wyss dazu fest. Aber der gesamte Einkaufstourismus sei immer noch so gross, wie Coop in allen Supermärkten zusammen Umsatz mache.

In den eigenen Läden investiert die Gruppe laut Wyss jedes Jahr gegen eine Milliarde Franken in die Erneuerung. "Bis 2025 soll die Hälfte unserer rund 1000 Läden im neuen Konzept daherkommen. Früher erneuerte man einen Laden etwa alle 20 Jahre, jetzt sind wir bei zehn bis 15 Jahren." Insgesamt stellt Wyss einen Trend hin zu kleineren Läden in der Nähe fest.

(AWP)